Federer fehlte ein Punkt zu einem grossartigen Jahr
LONDON. Trotz des Halbfinal-Aus an den ATP Finals zieht Roger Federer eine positive Saisonbilanz.
Das letzte Turnier der Saison endete für Roger Federer so, wie es das erste 2019 getan hatte: mit einer unnötigen Niederlage gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas. Am Australian Open hatte der Schweizer keine seiner zwölf Breakchancen verwertet, im Halbfinal der ATP Finals liess er 11 von 12 Möglichkeiten ungenutzt. Er verpasste es in der O2-Arena deshalb, die Partie gegen den 21-Jährigen in die gewünschte Richtung zu lenken. Mit der 3:6,4:6-Niederlage war auch die Chance dahin, eine gute Saison mit einem bedeutenden Titel zu krönen.
Der Baselbieter war danach enttäuscht, hatte er die zwei Tage zuvor gegen Novak Djokovic gezeigte Leistung nicht auch nur annähernd reproduzieren können. «Es gab einige Phasen, in denen mein Spiel nicht gut funktionierte. Auf diesem Niveau darf dir das nicht passieren», gab er zu, blickte aber dennoch mit Befriedigung auf die letzten elf Monate zurück. Es habe viele Höhepunkte gegeben, sagte er, nannte zuerst den 100. Turniersieg als Profi (in Dubai), zählte dann auch die Jubiläumstriumphe in Halle und Basel (jeweils der 10. Titel), den Hopman-Cup in Perth, den Laver-Cup in Genf sowie seine Auftritte in Indian Wells (Final) sowie Miami (Turniersieg) auf.
Wimbledon sei gleichzeitig das Highlight und die Enttäuschung des Jahres gewesen, erzählte Federer. Im RasenMekka hatte er Rafael Nadal bezwungen und danach den epischen Final gegen Djokovic trotz zwei Matchbällen noch verloren. Hätte er einen davon verwertet, würde er nun nicht auf eine gute, sondern auf eine grossartige Saison zurückblicken. Doch vielleicht holt Federer das Verpasste 2020 nach. Möglich ist das für den 38-Jährigen allemal.