Spielerisch liegt beim SCB noch einiges im Argen
BERN. Der Meister stoppt gegen Leader ZSC seine Negativserie. Grund zur Euphorie ist das nicht.
Es war zum Wegschauen. Vor allem für SCB-Verteidiger Ramon Untersander. Er sass auf der Strafbank, blickte zu Boden. Die zweitletzte Minute lief, die ZSC Lions spielten in Überzahl. Sollte der SCB einmal mehr einen Vorsprung kurz vor Schluss aus den Händen geben? Untersander kannte den Film, er wollte nicht mehr hinsehen. Die Zuschauer kannten ihn ebenfalls. Doch es kam nicht zur Fortsetzung. Der SCB brachte die Führung über die Zeit. Nach vier Pleiten in Folge kam das 2:1 gegen den Leader einer Erlösung gleich. Trainer Kari Jalonen sagte: «Einen solchen Sieg haben wir gebraucht.»
Erleichterung okay, aber Euphorie sollte beim Meister keine aufkommen. Er überzeugte kämpferisch, aber spielerisch liegt einiges im Argen. «Vielleicht bewirkt dieser Sieg viel, vielleicht geht es ähnlich weiter wie zuletzt – alles ist möglich», sagte Untersander. Er kassierte zwei Strafen, ging aber punkto Ausrichtung mit gutem Beispiel voran. Der Nationalspieler sucht gern das Risiko, den perfekten Pass. Gegen den ZSC aber bugsierte er die Scheibe ab und an humorlos via Bande aus dem Drittel. «Wir dürfen uns in dieser Phase für solche Mittel nicht zu schade sein. Das wollte ich den anderen aufzeigen.»
Für die Akzente sorgte Arcobello
mit einem Tor und einem Assist. Verteidiger Krueger fiel nach einem Pedretti-Check aus. Er wird bis auf weiteres fehlen. Neben dem Eis könnte es einen weiteren SCB-Sieg über den ZSC geben. Verteidiger Andersson liebäugelt nun doch mit dem Verbleib in Bern über die Saison hinaus. Zuletzt hatte einiges auf seinen Abgang nach Zürich hingedeutet.