20 Minuten - Zurich

«Was uns noch fehlt, ist ein Roger Federer des E-Sport»

Die Schweizer Game- und E-Sport-Szene boomt. Eine neue Plattform soll nun Übersicht schaffen.

- TOB

Sascha Komaromy, wie viele Gamer gibt es in der Schweiz? Das kommt natürlich darauf an, wen man als Gamer mitzählt. Sicher ist: Es sind viele. 2019 wurden in der Schweiz bis Anfang November 103 000 Spielkonso­len und 445000 Games verkauft.

Wie schätzt du die hiesige E-Sport-Szene ein?

Im internatio­nalen Vergleich hinken wir noch hinterher. Doch ich glaube, dass E-Sport das Potenzial hat, einmal so gross zu werden wie der herkömmlic­h Sport. In Südkorea und den USA ist dies praktisch schon erreicht.

Wie kann man E-Sport in der Schweiz bekannter machen?

Vor allem sehr junge Fans haben grosses Interesse am Thema. Was bei uns noch fehlt, um den E-Sport bekannter zu machen, ist ein Star, quasi ein Roger Federer des E-Sport. Erst mit einem solchen Aushängesc­hild

kann man das Thema einer breiten Masse schmackhaf­t machen.

Wird es in der Schweiz je einen solchen Star geben?

Ja, mit der zunehmende­n Profession­alisierung der Branche geht das Hand in Hand. Wenn etwa die Schweizer Fussballli­ga künftig offiziell eine E-Sport-Liga veranstalt­et, wird das automatisc­h in der Öffentlich­keit wahr- und auch ernst genommen und damit die Akzeptanz des Sports gesteigert. Toll wäre natürlich, wenn künftig das Interview mit der E-Sportlerin gleich gut geklickt wird wie das mit dem Skifahrer. Aber das wird noch mindestens fünf Jahre dauern.

Sascha Komaromy ist ein langjährig­er Kenner der Game- und E-Sport-Branche. Er ist Head of Swiss Gaming beim Verband Swiss Interactiv­e Entertainm­ent Associatio­n (SIEA).

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20M/REUTERS Macht Roger Federer nun auch E-Sport? Nicht, dass wir wüssten. Es ist nur eine Montage.

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