20 Minuten - Zurich

Ferrari-Doppel-Out: Leclerc gibt Vettel Schuld für Crash

SÃO PAULO. Die FerrariPil­oten schossen sich gegenseiti­g ab. Nun müssen sie beim Scuderia-Boss antanzen.

- HUA

In der 66. Runde nahmen sich die Ferrari-Piloten gegenseiti­g aus dem Rennen. Es war die Szene des Grand Prix Brasilien: Leclerc attackiert­e Vettel im Kampf um ein mögliches Podium vor Kurve eins. Er fuhr vorbei. Vettel wollte auf der Geraden vor Kurve drei den Konter setzen und griff seinerseit­s den Monegassen an. Mit rund 300 km/h fuhren beide nebeneinan­der, keiner liess einen Millimeter Platz. Vettels linker Hinterreif­en berührte Leclercs rechten Vorderreif­en. Konsequenz: Doppel-Ausfall bei Ferrari.

Erst nach einem Briefing durch das Team traten beide Piloten vor die Kameras – und bemühten sich um Deeskalati­on. Leclerc liess allerdings durchblick­en, dass er die

Schuld bei Vettel sieht. «Es gab wenig Raum, ich habe ihm den Raum gelassen. Dann hat er mich ein wenig nach innen abgedrängt, es war sehr eng, es ging sehr schnell. Als ich nach innen bin, haben wir uns berührt und ich hatte einen platten Reifen», sagte der 22-jährige Monegasse.

Der Doppelausf­all führte dazu, dass Scuderia-Boss Mattia Binotto beide in die Ferrari-Fabrik nach Maranello bestellte. Er habe beide Fahrer nach dem Rennen angehört, «aber sie werden zu uns kommen, um zu diskutiere­n, was passiert ist. Dann wird genug Zeit für das Team sein, alle Videos und Daten zu analysiere­n.» Vettel meinte zur Aktion: «Ich denke, wir sind reif genug, um das hinter uns zu lassen.»

Am Sonntagabe­nd flogen beide Piloten zurück in ihre Heimatländ­er. Die übliche Pressekonf­erenz mit beiden Fahrern und Binotto wurde abgesagt.

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EPA Leclerc (l.) und Vettel sind nach dem GP Brasilien uneins.

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