Das neue Flexity-Tram ist für viele Haltestellen zu lang
ZÜRICH. Das neue Zürcher Tram kommt 2020 zum Einsatz. Doch schon jetzt ist klar: Auf drei Linien kann es gar nicht eingesetzt werden.
Das neue Flexity-Tram ist stolze 42,86 Meter lang – zehn Meter länger als ein männlicher Blauwal. Doch bevor das Tram erstmals auf den Zürcher Schienen fährt, gibt es schon Ärger: Viele Haltestellen auf dem Zürcher Tramnetz sind zu kurz für diese Dimensionen. So etwa die Haltestelle beim Kunsthaus, die von den Linien 5 und 9 bedient wird, wie es bei den VBZ auf Anfrage heisst. «Die Haltestelle Kunsthaus ist für ihre knappen Platzverhältnisse bekannt und für den Einsatz von Fahrzeugen mit einer Länge von knapp 43 Metern nicht ausgelegt», sagte VBZ-Mediensprecher Tobias Wälti. Auch zum Zoo wird kein Flexity fahren. Die Station Toblerplatz ist zu kurz und wird vom Flexity deshalb ebenfalls nicht bedient werden. Somit fallen mindestens drei Linien für das neue Tram weg.
Das neue Tram wird deshalb vorerst auf anderen Linien eingesetzt, vor allem auf jenen mit grossem Passagieraufkommen. Es bietet – wegen der Länge – viel mehr Platz als ein Cobra-Tram. 279 Passagiere können mit einem Flexity fahren, das sind 58 mehr. Vergangenen Freitag kam das erste Flexity in Zürich an. Für die Inbetriebnahme fehlt aber noch die Bewilligung vom Bund. Ab Dezember muss das Flexity zuerst noch viele Testfahrten absolvieren. Die erste Kursfahrt wird voraussichtlich im kommenden Sommer stattfinden.
Die Lieferung der insgesamt 70 bestellten Flexity-Trams soll 2024 abgeschlossen sein. Dann hat die Stadt die Möglichkeit, weitere 70 Trams zu bestellen. Hersteller ist Bombardier aus Kanada.