So viel Geld wollen Telecomanbieter für zu spät bezahlte Rechnungen
ZÜRICH. Wer die Handyrechnung zu spät zahlt, muss Mahngebühren abdrücken. Diese sind laut Experten viel zu teuer.
Die Rechnung achtlos beiseitegelegt oder schlicht kein Geld auf dem Konto gehabt, schon ist es passiert: Die erste Mahnung flattert ins Haus. Wer die Rechnung seines Telecomanbieters
zu spät bezahlt, wird zur Kasse gebeten. Doch nicht jeder Anbieter verlangt gleich viel. Deshalb haben der Konsumentenschutz und Dschungelkompass.ch die Mahngebühren der grössten Telecomunternehmen unter die Lupe genommen. Alle untersuchten Anbieter versenden eine erste Zahlungserinnerung kostenlos. Diese kommt bei den meisten per SMS oder E-Mail. Für die erste Mahnung verlangen Anbieter wie Salt und Sunrise 30 Franken. Bei Swisscom kostet die erste Mahnung genauso viel. Allerdings muss diese nicht bezahlt werden, wenn der Rechnungsbetrag innerhalb der neu gesetzten Frist beglichen wird.
«Ich finde diese Gebühren
TEUERSTE 1. MAHNUNG
1. Sunrise 30 Fr.
2. Salt, Lidl Connect
3. Yallo, Lebara
4. Swisscom
30 Fr. mit Frist
5. Wingo, MBudget, Coop
6. UPC
30 Fr.
30 Fr.
20 Fr.
gratis viel zu hoch», sagt Sara Stalder, Geschäftsleiterin beim Konsumentenschutz, zu 20 Minuten. Die Preise hätten sich einander angepasst, es bestehe kein Wettbewerb mehr. Zudem: «Die Anbieter können den Anschluss sperren. Das ist eine so grosse Bestrafung, da macht es keinen Sinn, dass sie vorab so hohe Gebühren verlangen.» So sperren fast alle untersuchten Telecomanbieter
WIEDERAUFSCHALTUNG
1. Yallo, Lebara 75 Fr.
2. UPC
3. Swisscom
4. Sunrise
5. Salt, Lidl Connect
6. Wingo, MBudget, Coop
65 Fr.
40 Fr.
gratis
gratis
gratis den Anschluss nach der zweiten oder dritten Mahnung. Die Sperrung kostet bei manchen Anbietern bis zu 50 Franken. Auch die Wiederaufschaltung der Nummer kann teuer werden. Yallo und Lebara verlangen dafür 75 Franken. Stalder kritisiert die steigenden Preise: «Vordergründig locken die Anbieter mit Rabatten, im Hintergrund erhöhen sie die Gebühren.»