Auch als Erwachsener ist Danny seelisch zerrüttet
Die Fortsetzung zu Stanley Kubricks Stephen-KingKlassiker «The Shining» setzt auf Altbewährtes.
Im Horror-Original «The Shining» war Danny Torrance noch ein Kind. Dreissig Jahre später wird er (Ewan McGregor) von seinem damaligen
Shining-Mentor Billy Freeman (Cliff Curtis) vor dem Totalabsturz gerettet. Zugleich ermahnt er ihn, für die zwölfjährige Abra Stone (Kyliegh Curran) da zu sein, wie er selbst einst für Klein Danny da war. Und so kommts, dass Abra und Danny mit vereinten Kräften gegen die Sektenführerin Rose the Hat (stark: Rebecca
Ferguson) antreten müssen.
Hat schon Stanley Kubrick aus Stephen Kings seitenstarker Romanvorlage nur jene Stellen herausgepickt, die er für eine möglichst dramatische Jack-Nicholson-Show nutzen konnte, so kürzte auch Mike Flanagan die Fortsetzung aufs minimale Handlungsgerüst. Im Gegensatz zu Kubrick verpasst es Flanagan aber, eigene Akzente zu setzen und seinerseits für unvergessliche Szenen zu sorgen, die in Filmen wie «Ready Player One» (VR-Game) bis hin zu «Passengers» (Bar-Sequenz) immer wieder gerne zitiert werden. Von Beginn weg ist er akustisch und visuell der Kubrick-Schule verfallen. Dies ufert gegen Filmschluss am Originalschauplatz derart aus, dass man sich schon eher in einer «Shining»-Hommage wähnt als in einer unvergesslichen Fortsetzung.
Als Gruselfilm ist die Fortsetzung nicht zuletzt wegen Ewan McGregor und Bösewichtin Rebecca Ferguson gut genug, um zweieinhalb Stunden mal mehr, mal weniger spannend zu unterhalten.
★★★★★