Umstrittener Yogi: Wo steckt Bikram Choudhury eigentlich heute?
ZÜRICH. Die Doku «Bikram: Yogi, Guru, Predator» hält NetflixFans rund um den Globus in Atem. Was wurde aus dem Guru?
Die Vorgeschichte: Bikram Choudhury übersiedelte 1973 von Indien nach Kalifornien, wo er in Los Angeles das Bikram Yoga College of India gründete. Teilnehmer trainieren beim BikramYoga in einem auf 40 Grad erhitzten Raum. Mittlerweile gibt es in den USA und Europa knapp 1200 BikramYogaSchulen. Er baute damit über die Jahre ein 100Mio.DollarImperium auf.
Die Vorwürfe: Choudhury hält seine Lektionen in einer schwarzen Badehose und mit einer Rolex am Handgelenk ab. Seine Jünger begrüsst er so: «Willkommen in der BikramFolterkammer.» Dem Guru werden systematischer sexueller Missbrauch und Schikanen verschiedenster Art vorgeworfen.
Die Verfahren: Laut ABC News gingen 2013 insgesamt sechs Frauen mit Vergewaltigungsvorwürfen gegen den Yogi an die Öffentlichkeit. Durch aussergerichtliche Einigungen in mehreren Fällen häufte er 16 Mio. Dollar Schulden an und erklärte Konkurs. Choudhury floh aus den USA.
Das Comeback: Der Yogi lebt mittlerweile in Mexiko und gibt in Acapulco und in seiner Heimat Indien weiterhin YogaLektionen. Fans aus aller Welt reisen zu ihm, um sich ausbilden zu lassen. BikramStudios weltweit florieren.
Die Aussage: Choudhury hat die NetflixDoku gesehen. Über seinen Sprecher liess er ausrichten: «Bikram Choudhury weist die im Film erhobenen Vorwürfe von sexuellem Missbrauch und Belästigung entschieden zurück und ist tief betroffen von der anhaltenden Diffamierung seines Charakters.»