20 Minuten - Zurich

Display kaputt? Dieses Handy flickst du ganz einfach selbst

Das Fairphone kommt mit Schraubenz­ieher und ist einfach zu reparieren. Ein bestechend­es Konzept – mit einem kleinen Haken.

- TOBIAS BOLZERN

Ein paar Handgriffe und der neue Akku ist drin. Ein gutes Dutzend Schrauben lösen und die neue Kamera ist verbaut. Um das Fairphone 3 zu reparieren, benötigt man keinen Abschluss als Elektroing­enieur. Das Konzept ist so einfach wie genial: ein modular aufgebaute­s Handy, das auf Langlebigk­eit ausgelegt ist. Etwas kaputt? Repariere es selbst. Ein Gerät, gemacht zum Aufschraub­en. Das Werkzeug wird gleich mitgeliefe­rt. Eine erfrischen­de Einstellun­g und ein Fingerzeig für eine Branche, die viele Wegwerfpro­dukte herstellt. Das alles tönt auf Papier wunderbar. Doch kann das Fairphone auch als Handy bestehen? Definitiv. Wer alles superschne­ll haben will, ist hier aber fehl am Platz. Weiteres Manko: Wasserfest ist es wegen seiner Bauweise nicht.

Keine zu hohen Erwartunge­n sollte man an den Akku stellen. Über Nacht geladen, fiel die Batteriean­zeige am Nachmittag meist schon unter 50 Prozent. Die Kamera liefert am Tag solide Bilder. Die Selfiekame­ra hatte bei schlechtem Licht zu kämpfen. Auf dem violettsch­warzen Foto war nur mit viel Fantasie ein Gesicht zu erkennen.

Der Hersteller hat allerdings auch nicht vor, die tollste Kamera zu liefern oder Nutzer mit technische­n Gimmicks zu beeindruck­en. Für rund 500 Franken erhalten die Käufer hier aber ein Smartphone, das jahrelang halten soll. Laut dem Hersteller soll das Fairphone 3 mindestens fünf Jahre lang mit Softwareup­dates versorgt werden.

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20M Seit 2013 hat Fairphone knapp 250 000 Smartphone­s verkauft.

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