«Ich habe Hoffnung für den Irak»
Samir, Sie widmen sich filmisch zum zweiten Mal hintereinander Ihren Wurzeln. Wie kommts? Wurzeln? Ich sehe mich nicht als Baum. Aber der Schatten meiner Kindheit, die Erinnerungen an eine gute Zeit begleiten mich für immer. Eine aufregende Zeit, als Frauen keine Kopftücher trugen und vieles noch möglich schien. Der Duft der Freiheit und der Glaube an die Moderne. Davon komme ich noch nicht los.
Welche Herausforderungen ergaben sich beim Dreh in Bagdad?
Es war schwierig. Nach zwei amerikanischen Invasionen und jahrelangem Embargo ist nichts mehr von der Kino-Industrie übrig geblieben. Als erste ausländische Filmcrew seit dem Krieg versuchten wir, das Chaos zu bändigen.
Was erhoffen Sie sich für Ihre alte Heimat?
Ich habe wieder Hoffnung. Seit zwei Monaten gibt es eine riesige Jugendrevolte,
trotz über 300 Todesopfern. Ihre Forderung: Die korrupte Regierung muss weg. Unsere Hauptdarstellerin ist aktiv mit dabei.