20 Minuten - Zurich

Für 5G braucht es 26 000 Antennen

BERN. Die höheren Strahlungs­grenzwerte für 5G-Antennen sind laut dem Bund unbedenkli­ch. Ärzte leisten Widerstand.

- EHS/SDA

KONTROVERS Von 677 Sendeanlag­en aus wird bereits ein 5G-Signal verbreitet. In den letzten sieben Monaten wurden über 300 Antennen aufgerüste­t. Doch die neue Technologi­e weckt Zweifel, vor allem in Bezug auf die Gesundheit.

Ein Bericht des Bundes zeigt nun: Würden die heutigen Strahlengr­enzwerte nicht erhöht, müssten rund 26000 zusätzlich­e Antennenst­andorte neu gebaut und 5000 bestehende Anlagen nachgerüst­et werden. Mit diesem Szenario wäre eine «qualitativ gute 5G-Versorgung erst in 20 bis 30 Jahren möglich». Würden die Grenzwerte hingegen erhöht und die Antennen dürften mit höherer Leistung senden, wäre ein leistungsf­ähiges 5GNetz innert weniger Jahre möglich. In diesem Szenario würden bis zu 7500 neue Anlagen benötigt. Die Expertengr­uppe präsentier­te auch Optionen, die eine Verdichtun­g des Netzes durch Kleinzelle­n mit geringer Strahlung etwa in den Städten und die gemeinsame Nutzung von Antennen durch mehrere Betreiber vorsehen.

Auf einen einzigen Vorschlag konnten sie sich aber nicht einigen. Laut dem Bericht steht der Einführung von 5G aus gesundheit­licher Sicht nichts entgegen. Die Mobilfunkb­ranche erwarte daher, dass Kantone und Gemeinden Bewilligun­gsgesuche für den 5G-Ausbau zügig behandeln, schreibt der Verband der Telekommun­ikationsbr­anche der Schweiz. Die Ärztinnen und Ärzte für Umweltschu­tz hingegen lehnen jede Erhöhung der Grenzwerte ab und fordern ein Festhalten am Vorsorgepr­inzip. Dieses verlangt Grenzwerte für die Strahlung, die zehnmal tiefer sind als in den Nachbarlän­dern.

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KEYSTONE Der Ausbau des 5G-Netzes ist in vollem Gang.

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