Linksextreme greifen Köppel und Mörgeli an
ZÜRICH. Linksextreme überschütteten in einem Café die beiden Politiker mit einem Getränk. Eine Gefahr für die Meinungsfreiheit?
Im Café Sphères, wo die «Weltwoche»-Redaktion jeweils ihre Themensitzung abhält, kam es am letzten Mittwoch zu einem Eklat: Linksextreme passten dort SVP-Nationalrat und Verleger Roger Köppel sowie «Weltwoche»-Autor Christoph Mörgeli ab und überschütteten sie mit einem Milchshake. Die «Revolutionäre Jugend Zürich» schrieb auf Instagram, «antirassistische und wütende Café-Gäste» hätten die beiden aus dem Café vertrieben. «Mit der MilchshakeDusche wurde ihnen klargemacht, dass sie nicht toleriert werden und nicht überall ohne Widerstand auftauchen können.» Die Stadtpolizei bestätigte 20 Minuten einen Einsatz am Mittwoch. Eine Anzeige sei bisher nicht eingegangen.
«Die Angreifer wollen bestimmen, was gesagt werden darf und was nicht», erklärt Szene-Kenner Adrian Oertli. Es gehe in solchen Aktionen darum, unliebsame Personen zu entmutigen und sie aus der Öffentlichkeit zu drängen. Es sei hochproblematisch, dass die Meinungsfreiheit aufgeweicht werde, indem extreme Kreise unter dem Deckmantel des «Antirassismus» mit gewalttätigen Aktionen versuchten, Debatten mit Argumenten im Keim zu ersticken. «Der Dialog darf nicht verloren gehen», sagt Oertli. «Dafür müssen wir solche Attacken verurteilen.»
Weder das Sphères noch Köppel oder Mörgeli wollten sich zum Vorfall äussern. Auf Facebook liess das Sphères gestern spät verlauten: «Zuerst werden wir von Roger Köppel der ‹linken Intoleranz› bezichtigt, danach beschimpft uns die Linke Gruppierung RJZ als ‹rechte Arschkriecher›.»