Preis für Tasse Kaffee geht erstmals zurück
ZÜRICH. Fast die Hälfte der Fluggäste in Europa glaubt nicht, dass es Geld bei Ausfällen oder Verspätungen zurückgibt.
Pünktlich am Flughafen, doch der Flug hat Verspätung oder fällt aus – solche Situationen ruinieren schnell die geplanten Ferien. Genau das haben dieses Jahr 3,3 Millionen Fluggäste in der Schweiz erlebt, wie das Fluggastrechteportal Airhelp in einer Mitteilung schreibt. Dass es nach solchen Pannen eine Entschädigung gibt, daran glauben aber nur die wenigsten Fluggäste. Sie misstrauen den Airlines: So denkt jede zweite Person in Europa, dass sie bei Verspätung und Ausfall keine angemessene Entschädigung erhalte. Das geht aus einer Umfrage von Airhelp hervor. Wobei 45 Prozent der Fluggäste gar keine Entschädigung fordern, obwohl sie glauben, dass sie Anrecht darauf hätten. Grund dafür: Viele denken, die Airline höre ihnen gar nicht erst zu.
«Wer in jeden Sommerferien Flugausfälle erlebt, verliert irgendwann das Vertrauen in die Airlines», sagt Philippe Strässle, Geschäftsführer von Airhelp Schweiz, zu 20 Minuten. Besonders für Familien mit kleinen Kindern seien solche Situationen sehr anstrengend. «Die wenigsten mögen dann noch um eine Entschädigung kämpfen.»
Davon profitieren die Airlines: Sie sparen Geld, das eigentlich ihren Fluggästen zustehen würde. Fragen Gäste bei einer Verspätung oder einem Ausfall doch nach einer Entschädigung und die Fluggesellschaft weist sie ab, geben zwei Drittel aller Befragten auf. Die Taktik der Airlines funktioniert wohl auch, weil über 80 Prozent der Europäer ihre Flugrechte nicht kennen. Strässle bestätigt: «Die Fluggesellschaften klären sicher zu wenig auf.» Die Swiss will von diesen Vorwürfen nichts wissen: «Wenn ein Kunde Anspruch auf Entschädigungsleistung hat, dann entschädigen wir ihn auch unbürokratisch.»