SBB reduziert Anzahl Sitzplätze ins Tessin
ZÜRICH. Ab dem 15. Dezember setzt die SBB neue Züge ins Tessin ein. Muss sie wieder Passagiere bitten, überfüllte Zügen zu verlassen?
KONTROVERS Weil der Ansturm auf die Züge ins und aus dem Tessin so gross war, musste die SBB anfangs der Herbstferien Dutzende Passagiere bitten, auszusteigen. Sie gab Fehler zu und versprach Besserung. Doch auf den Fahrplanwechsel am 15. Dezember hin gibt es in entsprechenden Zügen noch weniger Sitzplätze. Betroffen sind eine Verbindung morgens ab Zürich und drei Verbindungen abends zurück in die Deutschschweiz – also Züge, die in der Vergangenheit schon überfüllt waren.
Auf den entsprechenden Strecken waren bis anhin Intercity-Neigezüge (ICN) unterwegs. Im Vergleich zu den Zügen, die neu eingesetzt werden, namentlich den Giruno-Zügen von Stadler, haben diese 71 Sitzplätze mehr. Pro Verbindung fallen damit bis zu 142 Sitzplätze weg, weil an Tagen mit viel Verkehr zwei Züge gekoppelt werden. SBB-Sprecher Reto Schärli bestätigt, dass die ICN-Züge mehr Sitzplätze haben als die Giruno-Züge. Die ICN seien für den nationalen Fernverkehr gebaut. «Da steht die Sitzplatzkapazität im Vordergrund.» Die Girunos hingegen seien Hochgeschwindigkeitszüge, die für lange Reisen ausgelegt seien, und sollen künftig nach Italien fahren.
Normalerweise reichten die Kapazitäten ins Tessin aus, sagt Schärli. «An Spitzentagen kann es vorkommen, dass der Platz knapp wird und wir Kunden verärgern. Die SBB bedauert das.» Wer flexibel sei, solle in Nebenverkehrszeiten reisen. Dann seien Züge weniger ausgelastet und Tickets günstiger.