«Wir hörten neun Schüsse und sahen den Täter rennen»
ZÜRICH. Zahlreiche Anwohner leben seit den Schüssen am Sonntag in Angst. Mehrere haben den Vorfall miterlebt.
Ein 32-jähriger Deutscher ist am Sonntagabend in ZürichSeebach von mehreren Unbekannten verfolgt und lebensgefährlich verletzt worden. Einer der Unbekannten feuerte mit einer Pistole mehrere Schüsse auf ihn ab (20 Minuten berichtete). Der 19-jährige Mike Enzler hat den Angriff miterlebt. «Wir waren im Park auf einer Bank mit Kollegen am Chillen», sagt er gestern zu 20 Minuten. Plötzlich hätten sie drei Schüsse gehört. «Wir sahen den Täter zur Bushaltestelle rennen. Es fielen drei weitere Schüsse, dann nochmals drei.» Ein anderer Anwohner hat beobachtet, wie das Opfer später medizinisch versorgt wurde: «Die Rettungssanitäter legten ihn auf eine Barre, deckten ihn zu und stülpten ihm eine Atemmaske übers Gesicht.» Eine Frau sei neben ihm gestanden. In welchem Verhältnis sie zueinander stünden, wisse er nicht.
Im Quartier ist man nach dem Vorfall beunruhigt. «Ich hatte so unglaublich Angst. Mein Kind war draussen. Ich rief deshalb die Nachbarin an, damit sie es in Sicherheit bringt.» Einige Kinder sollen an Sonntag sogar draussen gewesen sein und alles mitbekommen haben. Eine junge Mutter sagt: «Wenn ich gewusst hätte, was das für eine Gegend ist, wäre ich nie hierhergezogen.» Sie wohnt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern erst seit kurzem im Quartier. «Ich überlege mir ernsthaft, hier wegzuziehen.»
Die Täterschaft war gestern Abend noch immer flüchtig. «Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren», hiess es bei der Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Wie es dem Opfer geht, ist unklar.