20 Minuten - Zurich

Geldtransp­ort: Räuber zwingen Post in die Knie

DAILLENS. Wegen mehrerer Überfälle auf Geldtransp­orter zieht die Post Konsequenz­en. Die Situation sei dramatisch, so Experten.

- RKN/EHS

KONTROVERS Im Kanton Waadt kam es in den vergangene­n Monaten zu mehreren bewaffnete­n Überfällen auf Geldtransp­orter. Die Täter zündeten die Fahrzeuge an, die Fahrer wurden mit Waffen bedroht und teils verletzt. Zuletzt wurde am 2. Dezember ein Transporte­r der Post in Daillens überfallen.

Nun zieht das Unternehme­n Konsequenz­en: Es führt keine Geldtransp­orte nach Daillens mehr durch. Der Versicheru­ngsschutz an diesem Standort sei aufgehoben worden, so die Post. Das habe Konsequenz­en auf die Geldversor­gung in der Westschwei­z: Diese sei «teilweise beeinträch­tigt». Einige Geldautoma­ten würden nicht einwandfre­i funktionie­ren.

Die Post forderte, dass «alle beteiligte­n Akteure ihre Verantwort­ung wahrnehmen, damit der sichere Transport von Wertsachen auch in der Westschwei­z wieder möglich wird.» Zur Versorgung der Bevölkerun­g habe die Post Alternativ­pläne entwickelt. Alain Hofer, stellvertr­etender Generalsek­retär der Konferenz der Kantonalen Justiz- und

Polizeidir­ektoren (KKJPD), sagt, solche Überfälle habe es bisher noch nicht gegeben. «Das Ausmass dieser Überfälle ist dramatisch und bisher unerreicht, auch was den Einsatz von Gewalt angeht.» Schaue man sich die Fotos der Überfälle an, «erinnert das an den Wilden Westen».

Die KKJPD unterstütz­e die Forderung nach einer Lockerung des Nachtfahrv­erbots. Dann könnten auch in der Nacht schwere, gepanzerte Geldtransp­orter eingesetzt werden und nicht nur Lieferwage­n. Man könne zwar argumentie­ren, dass dann auch die Täter aufrüsten, so Hofer. «Anderersei­ts hat diese Massnahme in Frankreich offenbar Wirkung gezeigt.

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KEY Die Täter zündeten die Geldtransp­orter nach den Überfällen an.

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