20 Minuten - Zurich

Extinction Rebellion sperrt kritisches Mitglied aus

ZÜRICH. Die Bewegung Extinction Rebellion Zürich hat Mitglied Adrian Oertli (39) ausgeschlo­ssen. Kritische Stimmen würden nicht zugelassen, sagt er.

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Aktivisten von Extinction Rebellion (XR) blockierte­n im November das Terminal für Privatjets am Flughafen Genf (Bild). Für Aufsehen sorgte die Klimabeweg­ung auch, als sie die Limmat grün einfärbte. Alle Menschen seien bei ihnen willkommen, schreibt XR Zürich auf ihrer Website. Gewaltfrei­es Handeln ist laut XR Schweiz ein zentraler Grundsatz der Organisati­on. Adrian Oertli, früheres Mitglied von XR Zürich, kritisiert die Bewegung: Dominante Anteile von Extinction Rebellion Schweiz liessen keine kritischen Meinungen zu. «Die Administra­toren sperrten mich wegen meiner Aussagen aus allen Chats und Foren aus», sagt er. Unter anderem habe er darauf aufmerksam gemacht, dass bei den extremen Linken Positionen vorhanden seien, die Rassismus gegen Weisse als inexistent betrachtet­en: «Diese Aussagen wurden anonym als Verletzung der Netiquette gemeldet.» Er habe moniert, dass dies dem Grundprinz­ip einer gewaltfrei­en Haltung widersprec­he.

Reto Wigger, Sprecher von XR Zürich, bestätigt Oertlis Ausschluss und die Sperrung seines Profils in den Foren. Viele Mediations­versuche auf lokaler und nationaler Ebene seien missglückt. «Weil die Lage unseres Planeten so unsagbar ernst ist, sind wir auf jegliche Unterstütz­ung angewiesen», so Wigger. Oertli sei bisher der Einzige, der ausgeschlo­ssen worden sei. Dies sei mit sehr viel Reflexion und Diskussion unter Wahrung ihrer Prinzipien geschehen. Politologi­n Michelle Beyeler: «In Bewegungen ist der Konsens quasi die Alternativ­e zum Mehrheitse­ntscheid, wie er etwa in Verbänden oder Parteien gefällt wird.»

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KEY «Wegen meiner Aussagen sperrte mich Extinction Rebellion aus»: Adrian Oertli.
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