Ta’Shan aus Bern will in Indien durchstarten
ZÜRICH. Die Musikerin Ta’Shan ist international erfolgreich. Ihre zweite Heimat spielt in der Karriere eine grosse Rolle.
Ta’Shan, du nennst dich gern «Bombay Mami». Wieso?
Das entstand zufällig: Wir hatten ein Fotoshooting unter Freundinnen, suchten anschliessend einen passenden Hashtag für Social Media. Dabei kamen wir auf Bombay Mami. Der Name gefällt mir, es unterstreicht meine indische und urbane Seite.
Was ist dein Bombay-Bezug?
Mein Vater kommt aus Indien – zwar aus Varanasi. Aber ich war als Kind oft in Bombay. Meine Mutter hingegen ist aus Münsingen bei Bern.
Wie bist du überhaupt zur Musik gekommen?
Als Kind habe ich im Chor gesungen und mit 14 erstmals einen Song aufgenommen. Professionell Musik zu machen, war für mich aber kein Thema. Das änderte sich erst, als ich 2012 nach Los Angeles gegangen bin.
Was ist passiert?
Der Vermieter meines Airbnbs hatte ein Musikstudio. Dort durfte ich Musik machen. Als mich der Besitzer singen hörte, war er begeistert und meinte, ich solle länger bleiben.
Und?
Ich buchte meinen Flug um und blieb ganze drei Monate. Da wusste ich, dass ich die Musik zu meinem Beruf machen wollte.
Wie oft bist du noch in deiner zweiten Heimat Indien?
Zuletzt war ich vor einem Monat da. Seit ich älter bin, lerne ich das Land nochmals ganz neu kennen. Zurzeit läuft dort einiges: Die jungen Inder und Inderinnen nutzen Social Media. Sie lieben westliche Musikstile und Künstler wie Drake. Sie wollen ihre eigenen indischen Stars, die nicht nur Bollywood machen.
Was bedeutet das für dich?
Die indische Jugend ist hungrig nach Hip-Hop und R’n’B – es hat noch eine Menge Platz für neue Künstler. Das möchte ich nutzen und mit meiner Musik in Indien durchstarten.
Was soll deine Musik bewirken?
In Indien werden Frauen immer noch sehr stark unterdrückt. Deswegen ist es umso wichtiger, dass eine Frau kommt und sagt: «Hey, du musst dir nicht alles gefallen lassen.» Diese Botschaft möchte ich Inderinnen mit meiner Musik vermitteln.