20 Minuten - Zurich

Die meisten schauen Pornos nur heimlich

ZÜRICH. Eine Mehrheit der Schweizer schaut Pornos, teils heimlich. Laut einem Sexologen führt das bei Paaren oft zu Streit.

- QLL/DAW

92 Prozent der 18- bis 34-jährigen Männer konsumiere­n Pornos. Bei den Frauen sind es 58 Prozent. Hoch im Kurs stehen Amateurpor­nos (siehe Box unten). Das zeigt die grosse Sex-Umfrage von 20 Minuten mit 23 174 Teilnehmer­n.

Auffällig: Der Beziehungs­status hat kaum einen Einfluss auf den Pornokonsu­m. Der Anteil der Konsumente­n ist mit rund 70 Prozent bei Singles, Verheirate­ten und Personen in einer festen Beziehung ungefähr gleich hoch.

Sexologe Adrian Stumm sagt dazu: «Nach meiner Erfahrung schaut die Mehrheit Pornos lieber ohne Partner. Das mit gutem Grund: Das Thema führt bei Paaren regelmässi­g zu Streit.» So berge es

Konfliktpo­tenzial, wenn er oder sie die Frau oder den Mann im Film schöner finde. Auch sei es heute bei vielen Paaren noch ein Tabuthema, dem Partner oder der Partnerin bei der Selbstbefr­iedigung zuzuschaue­n. Manche Männer und Frauen würden darum den Pornokonsu­m verheimlic­hen.

Das bestätigen auch Leser. Ein 32-Jähriger etwa sagt, er verberge den Pornokonsu­m aus Rücksicht vor seiner Frau. «Es würde sie zutiefst verletzen und wäre ein grosser Vertrauens­verlust.

Für sie käme es einem Fremdgehen gleich.» Auch Leserin C. Z.* (18) sagt: «Ich verheimlic­he das. Ich denke, es würde meinen Partner verletzen.»

Andere wie Leserin S.M.* (28) sehen es lockerer: «Ich bin in einer Beziehung und wir reden offen über das Thema Pornos und Sexualität. Für mich ist es absolut kein Problem, dass mein Freund Pornos schaut. Ich weiss, dass Selbstbefr­iedigung wichtig für die gemeinsame Sexualität ist.»

*Name der Redaktion bekannt

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ANNA DEÉR Der Konsum von Pornografi­e ist bei vielen Paaren ein Tabuthema.

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