Unihockey-Frauen verpassen WM-Wunder
NEUENBURG. An der WM verpassen die Unihockeyanerinnen den Titel nur knapp. Sie unterliegen Schweden 2:3 nach Verlängerung.
Die Enttäuschung sitzt tief bei den Schweizerinnen. «Wenn ich die gestrige Partie anschaue, haben wir Silber gewonnen. Wenn ich auf den Final blicke, haben wir Gold verloren», meint Flurina Marti. Während die Churerin Auskunft geben muss, feiern die Schwedinnen ihren siebten WM-Titel in Folge. «Es tut einfach nur weh, es fehlte so wenig dazu, dass in der Verlängerung das Spiel auf unsere Seite gekippt wäre», sagt Corin Rüttimann. Mit dem 2:2 acht Sekunden vor Schluss hatte sie erst die Verlängerung ermöglicht. Nur fand danach die zweite Aufholjagd innert 24 Stunden keinen krönenden Abschluss. Am Samstag hatten sie im Halbfinal gegen Tschechien in den letzten zwei Minuten ein 2:6-Defizit korrigiert und in der Verlängerung den Finaleinzug sichergestellt.
Dabei war die Schweiz so gut in die Partie gestartet, ging durch die unermüdliche Arbeiterin und Läuferin Margrit Scheidegger nach 72 Sekunden in Führung. Vor Drittelsende führte dann ein Eigentor zum Ausgleich. Nach der Pause bot sich den 4250 Zuschauern ein anderes Bild: Schweden war aggressiver in den Zweikämpfen und ging in der 23. Minute in Führung. Dank der überragenden Torhüterin Lara Heini blieb es dabei – bis zur 60. Minute, als Trainer Rolf Kern sein Time-out nahm und Heini durch eine sechste Feldspielerin ersetzte. In der Halle hielt es keinen mehr auf dem Sitz und bei Rüttimanns Treffer stieg der Dezibelmeter in den roten Bereich. Auch als nach 61 Sekunden der Verlängerung der Siegtreffer für die Skandinavierinnen fiel, ebbten die «Hopp Schwiiz!»-Rufe nicht ab. «Ich bin stolz, dass wir die Schwedinnen so fordern konnten», sagte später auch Rüttimann.