Explosions-Opfer (16) liebte Sprengstoff-Tests
WOLHUSEN. Gebastelte Sprengmittel: Der Jugendliche, der bei einer Explosion in Wolhusen verletzt wurde, hatte schon früher experimentiert.
Bei einer heftigen Explosion in einem Wohnhaus zog sich ein 16-Jähriger am Wochenende schwerste Verbrennungen zu. Die Polizei fand bei ihm zu Hause selbst gebastelte Sprengmittel. Laut Kollegen war der Jugendliche fasziniert von Sprengstoff und experimentierte schon länger damit. «Böse Absichten hatte er definitiv nicht.»
Am Samstag ereignete sich in einem Zweifamilienhaus in Wolhusen LU eine Explosion. Dort fand die Polizei später pyrotechnische Gegenstände, gebastelte Sprengmittel und unbekannte Substanzen. Bei der Explosion wurde ein 16-Jähriger schwer verletzt: R. B.*, der eine Lehre zum Polymechaniker macht. Zum Verhängnis dürfte ihm seine Begeisterung für Sprengstoff geworden sein, wie Kollegen berichten. «Er war fasziniert von Sprengmitteln, auch bei einer Kiesgrube hatte er schon damit experimentiert», sagt ein Kollege. Woher R. die Substanzen dafür gehabt habe, wisse er nicht. R. habe aber früher schon selber Luftgewehre gebastelt, so der junge Wolhuser weiter. Das Interesse für Sprengstoff von R. sei ein Hobby gewesen, mehr nicht. «Böse Absichten hatte er damit definitiv nicht.»
Ein anderer Kollege bestätigt, dass dieser Freude an Experimenten hatte. Im Spitalquartier, wo R. wohnt, sitzt der Schock tief. Ein Anwohner sagt: «Das ist furchtbar tragisch und tut mir sehr leid für die Familie. Er war schon immer ein Tüftler, hatte etwa ein Rennauto
und interessiert sich für Motoren. Er ist ein gäbiger Bursche.» Eine andere Anwohnerin hat die Explosion miterlebt: «Es gab einen Knall und einen Feuerball, es wurde sehr hell.» Die Polizei klärt nun die genauen Umstände. Fachmann Thomas Schwarz warnt im Interview (siehe unten) vor Sprengstoff-Experimenten: «Wenn etwas passiert, dann sind die Folgen meist fatal.»
*Name der Redaktion bekannt