Mujinga Kambundji und Christian Stucki triumphieren
ZÜRICH. Welch grosse Gegensätze: Eine Sprinterin und ein Schwinger sind Gewinner an den Sports Awards.
Stucki Chrigu sagt von sich: Ich bin der, der ich eben bin. Und er blieb auch gestern der, der er ist – obwohl die Vorschriften klar waren: Tenü Gala. Die Wahl der Sportler des Jahres sollte im Fernsehstudio in hochfestlichem Ambiente stattfinden. Trotzdem. Der König der Schwinger kam in seinen Sneakers, Grösse 51, und ohne Krawatte. «Die engt mich nur ein», sagte er, bevor die Scheinwerfer auf der Bühne angingen.
Übel genommen hat ihm dieses legere Outfit niemand, wie auch? Kann man diesem Menschen überhaupt irgendetwas übel nehmen? Das Fernsehpublikum wollte jedenfalls nicht. Stucki wurde zum Sieger des feierlichen Abends, der 34-Jährige, der in Zug im siebten Anlauf den Titel gewann und damit nach dem Sieg am Kilchberger (2008) und dem Unspunnenfest (2017) sein
Palmarès komplettierte. «Es ist der Punkt hinter eine Bilderbuchgeschichte», sagte er.
Die eigentlichen Gewinnerinnen und Gewinner aber waren die Leichtathleten. Vier von sechs Auszeichnungen gingen an sie. Als die Frauenstaffel zu Beginn der Show als
Team des Jahres ausgezeichnet wurde, war das ein einzigartiger Moment für diese Sprinterinnen und erst der Anfang: Mit «einer hönne Freud» bedankte sich Leaderin Mujinga Kambundji in breitem Berner Dialekt für die grosse Ehre.
Dass sie ein zweites Mal die Bühne würde betreten dürfen, hatte Kambundji gehofft, aber auch bezweifelt. «Es wäre ein Mega-Highlight, wenn ich gewählt würde», hatte sie vor der Sendung gesagt, und als es dann so weit war, dankte sie allen: «Es ist eine riesengrosse Ehre für mich, solches hätte ich nie erwartet zu Beginn meiner Karriere.»