«Türkei muss Basler Musiker freilassen»
BASEL. Der Musiker Yilmaz Celik wurde in der Türkei verhaftet. Seine Familie durfte ihn bis heute nicht besuchen.
Seit mehr als einer Woche sitzt der Musiker Yilmaz Celik in der Türkei im Gefängnis. Dem Baselbieter mit kurdischen Wurzeln wirft die Türkei Mitgliedschaft in einer linken Organisation vor. Seine Familie reist nun in die Türkei, um für Celik zu kämpfen. Auch Aussenpolitiker fordern seine Freilassung. Derweil fürchten sich Schweizer Kurden vor Reisen in die Türkei.
Der kurdischstämmige Musiker Yilmaz Celik wurde am Sonntag vor einer Woche im türkischen Tunceli festgenommen. Kurz zuvor hatte der 50-Jährige aus Pratteln dort ein Konzert gegeben. Nun sitzt er in Untersuchungshaft in einem Gefängnis, das sein Sohn Asmen als «eines der schlimmsten» bezeichnet: das Hochsicherheitsgefängnis von Elazig.
Celik wird der Mitgliedschaft in einer linken Organisation und der Propaganda beschuldigt. Erst wurde ihm jeglicher Besuch verboten, nun dürfen ihn Familie und Freunde besuchen. Morgen soll es so weit sein. Asmen Celik darf dann zum ersten Mal seit der Inhaftierung mit seinem Vater reden. Das durfte er bisher auch am Telefon nicht. «Ich habe keine Ahnung, wie es ihm geht», so der 27-Jährige.
Yilmaz Celiks Schwester, Yildiz, sagt, sie sei am Tag der Verhaftung telefonisch informiert worden. «Es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, dass ich eine Einheit gegen Terror am Apparat hatte», erzählt sie. Am Tag darauf habe die erste Anhörung stattgefunden. «Ich weiss nicht, wie das möglich war, doch während der Verhandlung hat ein Freund von ihm angerufen. Während ich mit ihm sprach, hörte ich im Hintergrund meinen Bruder schreien: Es gehe ihm gut und ich solle mir keine Sorgen machen. Das kam mir vor wie in einem Horrorfilm. Mein ganzer Körper zitterte und ich musste weinen.» Nun wird auch die Politik aktiv: Verschiedene Aussenpolitiker fordern Celiks Freilassung (siehe unten).