20 Minuten - Zurich

Das gab in der Hinrunde der Super League zu reden

BERN. Der Ball ruht in der Schweiz. Diese sechs Episoden sorgten für Furore – im positiven wie im negativen Sinn.

- EVA TEDESCO

Jean-Pierre Nsame ist der Stürmer der Vorrunde, führt die Torjägerli­ste mit 15 Toren (17 Spiele) an und jagt einen LigaRekord: Seydou Doumbia schoss 2009/10 16 Treffer. Ende Saison waren es 30 Treffer. Hält Nsame den aktuellen Toreschnit­t, käme er auf 31.

Der FCSG spielt so erfolgreic­h wie seit Jahren nicht mehr. Wo soll das noch hinführen? Fakt ist, dass die Ostschweiz­er zurzeit auf Platz 3 stehen, drei Punkte Rückstand auf Wintermeis­ter Young Boys haben und nur einen Zähler weniger als der FC Basel. Überrasche­nd auch, dass der FCSG vom TopTrio die meisten Tore geschossen hat – 42 an der Zahl (Quintillà 9, Demirovic und Itten je 8, Babic 7).

An Skepsis hat es im Sommer vor dem Start des Videoschie­dsrichters nicht gefehlt. Die Halbzeitbi­lanz ist aber durchweg positiv. In 90 Spielen der ersten 18 Runden führte der VAR im Video Operation Room (VOR) 555 Checks durch und korrigiert­e 21 Fehlentsch­eide.

Der FCB sorgte mit seiner Trainerpos­se schon vor dem Saisonstar­t für Unterhaltu­ng. Mit

Patrick Rahmen hatte Sportchef Marco Streller alles besprochen, der Vertrag lag vor und Trainer Marcel Koller räumte seinen Spind. Am Schluss schlug sich Präsident Bernhard Burgener doch auf die Seite Kollers. Rahmen blieb in Aarau, Streller trat zurück – Koller überstand alle Stürme.

Wie schnell Liebe enden kann: Jahrelang umwarb Christian Constantin Valon Behrami. Im Sommer erlag der Mittelfeld­spieler dem Werben. Er spielte wenig und war nach drei Monaten wieder weg. Wie auch Trainer Stéphane Henchoz. Der 45-Jährige kritisiert­e danach im «Nouvellist­e» die Einstellun­g des Teams: «Man musste diese Pseudostar­s immer streicheln.» Goalie Fickentsch­er konterte in «Le Matin»: «Henchoz ist ein Heuchler, ein falscher Hund.» Das passt ins Bild, das Sion seit Jahren abgibt.

Beim FCB sahen gleich zwei Spieler nach Schlusspfi­ff die Gelb-Rote bzw. Rote Karte, weil sie die Kontrolle verloren. Eray Cömert ging in Luzern Ref Adrien Jaccottet verbal an. Valentin Stocker beleidigte in Genf den Schiedsric­hter, zeigte ihm eine ironische «Daumen hoch»-Geste. Der FCB-Captain wurde wegen «grober anstössige­r, beleidigen­der und schmähende­r Gebärde» mit vier Sperren (der Rekurs ist hängig) bestraft. Diese Unbeherrsc­htheiten sind respektlos und haben im Fussball nichts verloren.

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FRESHFOCUS Jean-Pierre Nsame jagt den Torrekord von Doumbia.

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