Holdener fährt im Riesenslalom erstmals aufs Podest
COURCHEVEL. Zum ersten Mal in ihrer Karriere fährt die 26-jährige Schwyzerin im Riesenslalom auf das Podest – auch dank der Sports Awards.
Als Marta Bassino im Ziel war, flossen bei Wendy Holdener die Tränen. Der Grund: Neben dem Namen der Italienerin auf der Anzeigetafel leuchtete die Zeit rot auf. Da hatte die Schwyzerin Gewissheit: Erstmals überhaupt steht sie auf dem Podest in dieser Disziplin. Es waren Tränen der Freude, noch am Sonntag waren sie aus Enttäuschung geflossen. Beim Parallelslalom vor Heimpublikum in St.Moritz, eigentlich ihre Paradedisziplin, war die 26-Jährige 20. geworden. Sie habe sich «fertiggemacht» hinterher, sagte Holdener. Und nun also dieser Coup in Courchevel.
Dass sie am Abend nach dem verpatzten Rennen im Engadin bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres Zweite hinter Mujinga Kambundji geworden war, habe ihr bei der Verarbeitung geholfen, sagte sie nach Rang 3. «Ich nahm die positiven Eindrücke mit. Ich sah, dass die Schweiz hinter mir steht.» Entsprechend locker sei sie gefahren auf dem fordernden Hang in den Savoyen. «Es ist ein Traum, der wahr wird», sagte sie strahlend in die TVKameras. «Im Riesenslalom», rief sie noch hinterher, «so cool!»
Zuoberst auf dem Podest jubelte eine ins Publikum, die sich allmählich zur Hauptanwärterin auf den Gewinn der kleinen Kristallkugel im Riesenslalom mausert: Federica Brignone. Die Italienerin holte sich zum sechsten Mal einen Riesenslalom und führt das Ranking 66 Punkte vor der Norwegerin Mina Fürst Holtmann an. Das breiteste Grinsen aber war auf dem Gesicht der Drittplatzierten zu finden.