20 Minuten - Zurich

Das sind die Profiteure der Negativzin­sen

KONTROVERS Die Negativzin­sen der Nationalba­nk setzen der Wirtschaft zu. Aber es gibt laut der Credit Suisse sowohl Gewinner als auch Verlierer:

- RAPHAEL KNECHT

Gewinner: Steuerzahl­er Geschätzt rund 23 Milliarden Franken konnten Bund und Kantone zwischen 2008 und 2017 an Zinsen einsparen. Da öffentlich­e Ausgaben vom Steuerzahl­er finanziert werden, profitiere er letztlich von diesen Einsparung­en, entweder in der Form von Steuersenk­ungen oder von kleineren Steuererhö­hungen. Gewinner: Hausbesitz­er

Die Zinsen auf Schulden reduzieren sich. Das kommt vor allem denen zugute, die eine Hypothek haben. Die Credit Suisse schätzt, dass Haushalte 2017 im Vergleich zu 2007 über 10 Milliarden Franken einsparen konnten. Gewinner: SNB

In den nächsten fünf Jahren dürfte die SNB jährlich zwischen 18 und 20 Milliarden Franken an Gewinn aus den stark gestiegene­n Devisenres­erven erwirtscha­f

ten. Es könnte eine Erhöhung der jährlichen Gewinnauss­chüttung an Bund und Kantone in Betracht gezogen werden. Verlierer: Andere Banken Die Schweizer Banken zahlen der SNB insgesamt mehr als eine Milliarde Franken pro Jahr an Strafzinse­n. Laut Berichten kompensier­en die Banken die Negativzin­sen im Kreditgesc­häft. Verlierer: Sparer Bei der

Zürcher Kantonalba­nk zahlen manche Privatkund­en bereits ab 100 000 Franken Barvermöge­n einen Strafzins von 0,75 Prozent. Bei PostFinanc­e gibts Negativzin­sen ab 250 000 Franken.

Verlierer: Pensionska­sse Die Verzinsung der von den Pensionska­ssen gehaltenen Liquidität ist stark vom Leitzins der SNB abhängig. Zudem verringern tiefere Zinsen generell den Deckungsgr­ad der Pensionska­ssen.

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KEYSTONE Die SNB, hier Präsident Thomas Jordan, profitiert ebenfalls von den Negativzin­sen.

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