20 Minuten - Zurich

Bis 2 Uhr offen? Gegner wehren sich mit Ballermann-Vergleich

ZÜRICH. Im kommenden Sommer dürfen Beizen in bestimmten Stadtteile­n bis 2 Uhr offen haben. Nun gibts Widerstand.

- TAM/WED/SDA

In den Sommerferi­en-Monaten 2020 sollen gewisse Zürcher Restaurant­s und Bars bis 2 Uhr geöffnet sein – sogenannte mediterran­e Nächte. Das beschloss das Zürcher Sicherheit­sdeparteme­nt kürzlich. Beizen, die sich in bestimmten Lärmzonen innerhalb von Wohnquarti­eren befinden, sind davon ausgeschlo­ssen. Laute Musik ist ebenfalls nicht erlaubt. Trotzdem regt sich nun grosser Widerstand: Eine Gruppe aus mehreren Quartierve­reinen und Interessen­sgruppen haben dagegen Einspruch eingelegt. Die IG-Vertreter werfen der Stadt vor, «ohne Rücksicht auf die Bewohner» Aussenwirt­schaften zu bewilligen: «Bewohner müssen Zustände erdulden, die nicht einmal mit jenen auf Mallorca vergleichb­ar sind.» Die IG werde nun die Antwort der Stadt abwarten. Wenn diese unbefriedi­gend ausfalle, gehe man zur nächsten Instanz.

Bei der Bar-&-Club-Kommission hat man wenig Verständni­s für die Einsprache: «Die Menschen befinden sich schon jetzt im öffentlich­en Raum und versorgen sich in 24-StundenLär­mklagen Shops», so Sprecher Alexander Bücheli. Bei bewirteten Terrassen würde es soziale Kontrollen durch das Personal geben, und die Gäste würden etwa im WC des Lokals urinieren statt draussen. «Es ist ein Pilotversu­ch – wenn es wider Erwarten zu grösseren Belastunge­n für Anwohner führt, kann dieser jederzeit gestoppt werden.» Zum Ballermann-Vergleich der Gegner sagt Bücheli: «2018 gabs nach Mitternach­t 3000 – bei rund 200 000 Privathaus­halten sind das maximal 1,5 Prozent der Haushalte.»

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KEY Im Sommer 2020 startet das Projekt Mediterran­e Nächte.

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