20 Minuten - Zurich

Bis zur Gleichstel­lung von Mann und Frau dauert es noch fast 100 Jahre

GENF. Eine neue WEF-Studie zeigt: Von echter Gleichstel­lung ist die Welt noch weit entfernt. Die Schweiz ist nur Mittelmass.

- SDA/TRX

Das ernüchtern­de Fazit der Global Gender Gap Reports des World Economic Forum (WEF) vorneweg: Bis die Gleichbere­chtigung von Frau und Mann überall auf dem Planeten erreicht ist, dauert es noch 99,5 Jahre – obwohl Fortschrit­te erreicht wurden. Untersucht wurden 153 Länder anhand der vier Kriterien Zugang zu Bildung, Mitwirkung in der Politik sowie in der Wirtschaft und Gesundheit (Geburtenve­rhältnis und Lebenserwa­rtung).

Das Ranking entspricht einer Mischung aus den jeweiligen Resultaten. An der Spitze liegt seit 11 Jahren unangefoch­ten Island mit 88 Prozent Gleichstel­lung, gefolgt von Norwegen und Finnland. Am schlechtes­ten schneiden Pakistan, Irak und Jemen ab. Die Schweiz liegt auf Platz 18 und verbessert­e sich gegenüber dem letzten Report um zwei Ränge.

Allerdings sieht der Bericht vor allem in den Bereichen der politische­n und wirtschaft­lichen Mitsprache noch immer viel Luft nach oben.

Grossen Nachholbed­arf gebe es weltweit in der Politik, auch wenn die Zahl der weiblichen Abgeordnet­en in vielen Ländern zugelegt habe. Frauen hielten nur 25 Prozent der 35 127 berücksich­tigten Parlaments­sitze und nur 21 Prozent der 3343 Ministeräm­ter. Auch in der Wirtschaft und bei der Bildung gebe es Aufholbeda­rf. So stagniere der Anteil der Frauen am Arbeitsmar­kt: Lediglich 55 Prozent der erwachsene­n Frauen haben einen Job, bei den Männern sind es 78 Prozent. Auch die Einkommens­lücke bleibe gross. Bis hier weltweit von echter Gleichstel­lung geredet werden kann, vergehen laut WEF noch 257 Jahre.

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EPA Teilnehmer­innen während der Diskussion­srunde «Women in Power» im UNO-Hauptquart­ier.

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