20 Minuten - Zurich

Clásico: Im Spiel der Spiele ist der Sport im Hintergrun­d

BARCELONA. Das heutige Duell der beiden Erzrivalen Barcelona und Real steht im Schatten der katalanisc­hen Proteste.

- FABIAN SANGINÉS

Als ob nicht genug auf dem Spiel stehen würde in diesem Clásico. Punktgleic­h stehen der FC Barcelona und Real Madrid an der Tabellensp­itze der spanischen Liga, dazu teilen sich Lionel Messi und Karim Benzema die Führung im Rennen um die Torjägerkr­one (je zwölf Tore). Es geht um nicht weniger als die Vorherrsch­aft in Spaniens Fussball.

Und dennoch, Fussball war in den letzten Tagen eher das Randthema, wenn es um den Clásico ging. Der Grund: die Organisati­on Tsunami Democratic. Sie ist eine riesige Protestwel­le, initiiert nach den harten Urteilen gegen neun katalanisc­he Separatist­enführer. Startraine­r Pep Guardiola und der frühere Barça-Präsident

Joan Laporta sind ihre berühmtest­en Sympathisa­nten. Aufgrund der Unruhen wurde der Spitzenkam­pf auf einen Mittwoch verschoben. Erstmals angesetzt war der Clásico am Samstag, 26. Oktober. Er wurde aber wegen Sicherheit­sbedenken verschoben.

Die Lage hat sich auch 53 Tage später noch nicht beruhigt. Deshalb sagte der aus Katalonien geflüchtet­e Politiker Juan Carlos Girauta: «Ich bitte Real, sich nicht instrument­alisieren zu lassen und nicht anzutreten. Auch wenn das eine Forfaitnie­derlage zur Folge hätte.» Er dürfte selber wissen, dass dieser Wunsch unerhört bleiben wird. Wegen der angespannt­en Lage verbringen Barça und Real die Stunden vor der Abfahrt ins Stadion ausnahmswe­ise im selben Teamhotel und fahren gleichzeit­ig ins Camp Nou. Und spätestens ab 20 Uhr soll der Sport im Zentrum stehen – zumindest bis zum Abpfiff.

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KEYSTONE Politische Proteste im Stadion. Barça – Real Madrid auf 20min.ch

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