«Wir versuchten, mit Pullis die Blutung zu stoppen»
AARBURG. Ein Lenker (52) raste in eine Hauswand. Anwohner versuchten ihn zu retten – vergeblich.
Bei einem schweren Verkehrsunfall in Aarburg AG ist am Samstagabend ein 52-jähriger Portugiese verstorben. Mit einer Geschwindigkeit von über 100 Kilometern pro Stunde raste er mit seinem Mercedes in eine Hausmauer. «Er rasierte eine Treppe und ein
Balkongeländer ab und wurde zurück auf die Strasse geschleudert», wie die Kantonspolizei Aargau mitteilt.
A. O.* ist einer der Anwohner, die versuchten, den Fahrer zu retten. «Gegen 20.30 Uhr hörte ich einen lauten Knall», sagt er. «Ich ging zum Fenster und sah, dass ein Auto ins Haus gedonnert war. Sofort rannte ich nach draussen.» Sein Nachbar sei schon da gewesen: «Ich rief einen Krankenwagen und holte Hammer und Zange. Mein Nachbar schlug die Scheibe des Autos ein», so O. Eine Krankenschwester, die im Haus wohne, sei ebenfalls dazugestossen. «Wir haben den Fahrer betreut, so gut es ging. Wir versuchten, die Blutung zu stoppen – mit allem, das uns zur Verfügung stand: T-Shirts, Pullover und Handtücher.» Der Fahrer sei bewusstlos gewesen. «Er hatte eine schwere Kopfverletzung und nur noch einen sehr schwachen Puls», so O. Sie hätten den Mann nicht aus dem Auto befreien können und stattdessen auf die Rettungskräfte gewartet. Doch dem Lenker konnte nicht mehr geholfen werden – er verstarb noch auf der Unfallstelle.
O. ist sicher: «Wäre ein Fussgänger auf dem Trottoir gestanden, hätte es noch mehr Tote gegeben. Die ganze Beifahrerseite des Autos war völlig zertrümmert. Ein Beifahrer wäre geköpft worden.»