Selbst am Abend punktet er noch einmal
ADELBODEN. Erster Triumph im Berner Oberland, erster Auftritt im «Sportpanorama»: Chuenisbärgli-Sieger Daniel Yule erlebt einen unvergesslichen Sonntag.
Daniel Yule sammelt an diesem Tag Punkte en masse. Zuerst 100 in Adelboden für den Sieg, dann zahlreiche Sympathiepunkte bei
den TV
Zuschauern. Gut viereinhalb Stunden nach seinem gloriosen Auftritt im Heimslalom ist er zu Gast im «Sportpanorama». Er sagt, es gebe als Schweizer nichts Grösseres, als in Adelboden oder Wengen zu triumphieren, gibt sich locker und zugänglich. Schliesslich verbleibt er mit Moderator Rainer Maria Salzgeber so: Sollte er am Sonntag in Wengen nachlegen, kommt er noch einmal. Die Aussicht auf den Besuch im Leutschenbach hat ja schon einmal Glück gebracht. Dann gehts nach Hause, ins Walliser Val Ferret nach Branche d’en Haut, wo Yule nach einem aufregenden Tag Ruhe findet. Am Morgen im Berner Oberland ist die Anspannung noch gross. Der 26-Jährige ist im Hoch, er weiss: «Wenn ich mein bestes Niveau erreiche, bin ich ganz vorne dabei.» Im ersten Lauf fährt Yule Bestzeit. Er spricht im Zielraum vom Schnee, der ihm behagt, vom Material, das so funktioniert, dass er «wirklich pushen» könne. Er sagt auch: «Die einfachere Hälfte ist gemacht.» Die Erfahrung von Madonna, wo er vier Tage zuvor als Halbzeitführender gewonnen hat, hilft ihm am Chuenisbärgli – hier, wo die Fans einen Schweizer Sieg herbeisehnen und das bei jeder Zwischenzeit, die grün aufleuchtet, noch lauter zum Ausdruck bringen. Yule patzt zwar im Flachen, er glaubt, das sei es gewesen, aber er rettet 23 Hundertstel ins Ziel. Er brüllt seine Freude in die Fahnen schwenkende Menge. Wenig später erzählt er im SRF-Interview, Julien Lizeroux (Platz 25) habe im Vorbeigehen zu ihm gesagt, dass er «grosse Eier habe». Mag sein, dass sich das dezenter ausdrücken liesse, aber recht hat der Franzose allemal.