20 Minuten - Zurich

Staatsanwa­lt fordert Verwahrung – «Jeton G. eliminiert­e Feind»

ZÜRICH. Im Mordprozes­s gegen Jeton G. fand der Staatsanwa­lt klare Worte. Der Beschuldig­te wollte sich zur Tat nicht äussern.

- THOMAS MATHIS *Name der Redaktion bekannt

Staatsanwa­lt Matthias Stammbach verlangte gestern vor dem Bezirksger­icht Zürich eine lebenslang­e Freiheitss­trafe und beantragte die Verwahrung von Jeton G.* (36). Der Beschuldig­te soll im März 2015 den Hooligan und Kampfsport­ler B.R.* in Zürich-Affoltern erschossen haben. Stammbach bezeichnet­e G. als «systematis­chen Lügner» und Intensivtä­ter, der seit seiner Kindheit immer wieder Delikte begehe. Am Tattag habe G. skrupellos gehandelt. «Er wollte den Platz nicht als Loser verlassen. Er eliminiert­e einen langjährig­en Feind.» Nur durch Zufall sei nicht noch ein weiteres Opfer zu beklagen.

Im Verfahren hat Jeton G. die Schüsse auf das Opfer zugegeben, wie aus der Befragung des Richters hervorging. Er habe «in die Richtung des Opfers geschossen, um seine Sicherheit zu gewährleis­ten». Dazu sagte der mehrfach vorbestraf­te Schweizer mit Wurzeln in Kosovo nichts – wie zu allen Fragen, die die Tat betrafen. Gesprächig­er zeigte sich der zweite Beschuldig­te, der wegen Gehilfensc­haft zu vorsätzlic­her Tötung angeklagt ist. «Ich habe Mist gebaut», sagte der 25-Jährige vor Gericht und entschuldi­gte sich bei der Opferfamil­ie. Vor den tödlichen Schüssen habe er mit dem Revolver in die Luft geschossen. Dann habe G. ihm die Waffe weggenomme­n. Der dritte Beschuldig­te bestritt, dem späteren Opfer B. R. einen Faustschla­g ins Gesicht verpasst zu haben. Zu Wort kam auch ein Gerichtsps­ychiater. Er geht von einer hohen Rückfallge­fahr aus, falls G. sich nicht vom bisherigen Lebensstil distanzier­e. Er tendiere auch dazu, eine Probezeit als Freispruch zu interpreti­eren. Die Verhandlun­g wird heute fortgesetz­t.

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YOUTUBE Der Beschuldig­te Jeton G.

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