Virus-Angst: Beizen lehnen China-Gäste ab
ZÜRICH. Einige chinesische Restaurants weisen Reisegruppen aus China ab. Die Sicherheit habe Vorrang, sagen Wirte.
Erste Coronavirus-Verdachtsfälle in der Schweiz: Zwei Personen, die in China gewesen waren und Zeichen einer Infektion aufweisen, wurden gestern Abend im Zürcher Triemli-Spital unter Quarantäne gestellt. Das verstärkt die VirusAngst: «Ich lasse im Restaurant keine Gruppen aus China mehr rein», so eine Wirtin. Ein anderer hält fürs Personal Mundschutze bereit.
Seit dem Ausbruch des Coronavirus sind chinesische Reisegruppen bei einigen Wirten nicht mehr willkommen. «Ich habe Angst vor dem Virus. Ich lasse in meinem Lokal keine Reisegruppen aus China mehr zu», sagt die Wirtin eines chinesischen Restaurants im Grossraum Zürich. Sie wolle das Personal und die anderen Gäste schützen.
Auch Mai Le vom AsienRestaurant Mai in Luzern würde chinesische Reisegruppen nicht verköstigen – zu gross sei die Angst vor einer Ansteckung. Bei Suan Long in Opfikon ZH machen oft Reisecars aus China halt. «Sollte eine chinesische Reisegruppe kommen, die nicht an einem Flughafen kürzlich kontrolliert wurde, würde ich sie zuerst ins Spital schicken», so Geschäftsführerin Liping Ma. Erst wenn sicher sei, dass sich die Gruppe nicht mit dem Virus angesteckt habe, gewähre sie Einlass. Für den Ernstfall aber stehe für das Personal eine Box mit Mundschutzen bereit. Andere Wirte bleiben ruhig. «Wir wollen alle Menschen gleich behandeln. Die Chinesen können nichts dafür, dass das Virus in ihrem Land ausbrach», sagt K. Siew, Wirt eines Bündner
China-Lokals.
Auch ausserhalb von Lokalen sorgt das Virus für Nervosität. Laut TeleZüri sind Schutzmasken in der Schweiz zurzeit fast ausverkauft. Chinesische Touristen wollten diese mit nach China nehmen. In der Bahnhof-Apotheke in Schaffhausen bezogen laut Inhaber Patrick Bolliger Einheimische «vereinzelt Atemschutzmasen». Dabei gebe es zurzeit aber keinen Grund zur Panik.