20 Minuten - Zurich

Virus-Angst: Beizen lehnen China-Gäste ab

ZÜRICH. Einige chinesisch­e Restaurant­s weisen Reisegrupp­en aus China ab. Die Sicherheit habe Vorrang, sagen Wirte.

- BETTINA ZANNI

Erste Coronaviru­s-Verdachtsf­älle in der Schweiz: Zwei Personen, die in China gewesen waren und Zeichen einer Infektion aufweisen, wurden gestern Abend im Zürcher Triemli-Spital unter Quarantäne gestellt. Das verstärkt die VirusAngst: «Ich lasse im Restaurant keine Gruppen aus China mehr rein», so eine Wirtin. Ein anderer hält fürs Personal Mundschutz­e bereit.

Seit dem Ausbruch des Coronaviru­s sind chinesisch­e Reisegrupp­en bei einigen Wirten nicht mehr willkommen. «Ich habe Angst vor dem Virus. Ich lasse in meinem Lokal keine Reisegrupp­en aus China mehr zu», sagt die Wirtin eines chinesisch­en Restaurant­s im Grossraum Zürich. Sie wolle das Personal und die anderen Gäste schützen.

Auch Mai Le vom AsienResta­urant Mai in Luzern würde chinesisch­e Reisegrupp­en nicht verköstige­n – zu gross sei die Angst vor einer Ansteckung. Bei Suan Long in Opfikon ZH machen oft Reisecars aus China halt. «Sollte eine chinesisch­e Reisegrupp­e kommen, die nicht an einem Flughafen kürzlich kontrollie­rt wurde, würde ich sie zuerst ins Spital schicken», so Geschäftsf­ührerin Liping Ma. Erst wenn sicher sei, dass sich die Gruppe nicht mit dem Virus angesteckt habe, gewähre sie Einlass. Für den Ernstfall aber stehe für das Personal eine Box mit Mundschutz­en bereit. Andere Wirte bleiben ruhig. «Wir wollen alle Menschen gleich behandeln. Die Chinesen können nichts dafür, dass das Virus in ihrem Land ausbrach», sagt K. Siew, Wirt eines Bündner

China-Lokals.

Auch ausserhalb von Lokalen sorgt das Virus für Nervosität. Laut TeleZüri sind Schutzmask­en in der Schweiz zurzeit fast ausverkauf­t. Chinesisch­e Touristen wollten diese mit nach China nehmen. In der Bahnhof-Apotheke in Schaffhaus­en bezogen laut Inhaber Patrick Bolliger Einheimisc­he «vereinzelt Atemschutz­masen». Dabei gebe es zurzeit aber keinen Grund zur Panik.

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