Nach Federers Rückkehr zur Normalität gibts nun Tennys
MELBOURNE. Gegen John Millman fast out, fand der Weltranglisten-Dritte gegen Marton Fucsovics ins Turnier zurück. Nun steht er im Viertelfinal.
Den Federer-Fans schwante Böses. Etwas mehr als eine halbe Stunde war erst gespielt, als der Ungar Marton Fucsovics den ersten Satz mit 6:4 gewann. Es schien, als wäre die knapp 48-stündige Pause nach dem Vierstunden-Marathon gegen John Millman nicht genug gewesen. «Es war ein schwieriger Start», gab der matt wirkende Federer zu, «Marton spielte sauber und ich hatte im Millman-Spiel Rhythmus und Selbstvertrauen etwas verloren.»
Tatsächlich war jenes Spiel noch am Sonntag Gesprächsthema. Millman hatte Federer mit einer einfachen Strategie – fast alle Bälle crosscourt spielen und wieselflink laufen – an den Rand einer Niederlage gedrängt. Im ChampionsTiebreak, das im fünften Satz zur Anwendung kommt, hatte er schon 8:4 geführt, ehe
Federer die letzten Punkte gewann.
Er sei in den zwei Tagen danach weniger zügig aufgestanden als sonst, aber «physisch bin ich okay». Das sah man ab Satz 2 gegen Fucsovics, der Weltnummer 67 blieben nur noch Brosamen. Schliesslich setzte sich Federer souverän mit 4:6, 6:1, 6:2, 6:2 durch.
In seinem 57. Grand-SlamViertelfinal trifft Federer auf Tennys Sandgren (ATP 100). Der Baselbieter scherzte, als ihn John McEnroe beim Platzinterview auf den wohl besten Vornamen in der Tennisgeschichte ansprach: «So konnte er ja nicht Baseballprofi werden. Ich habe in meinem Leben schon viel Tennis gespielt, aber noch nie gegen Tennys. Das ist ja unwirklich.»
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