Fahrlehrer packen über ihre Schüler aus
Stinkefinger, Abzocke und High Heels: Zwei Fahrlehrer im Rahmen der Serie «Klartext» über Klischees und verrückte Momente.
Klischee 1: Ihr seid privat die schlimmsten Beifahrer.
Cyrill Degonda: Ich versuche mich zu beherrschen, bin mir aber bewusst, dass ich furchtbar bin als Beifahrer und ständig alles im Auge haben will. Aber dreinreden tu ich nicht, denn ich bin nicht am Arbeiten.
Uta Nestler: Ich habe eine Strategie entwickelt als Beifahrerin: Ich sitze auf dem Rücksitz.
Wer war euer dümmster Fahrschüler oder eure dümmste Fahrschülerin?
Nestler: High Heels oder FlipFlops sind nicht erlaubt.
Degonda: Ich hatte mal jemanden, der die Prüfung für berufsmässigen Personentransport ablegen wollte. Schon in den ersten fünf Minuten der ersten Fahrstunde drängelte er und betätigte die Lichthupe. Ich machte ihn darauf aufmerksam, dann dauerte es drei Minuten und er zeigte einem anderen Verkehrsteilnehmer den Finger. Ich bat ihn, sich jemand anders für die Ausbildung zu suchen.
Klischee 2: Ihr zockt Fahrschüler ab und verlangt mehr Fahrstunden, als nötig wären.
Degonda: Nein, ich bekam von einem Fahrschüler noch nie das Feedback, er habe zu viele Fahrstunden gehabt. Nestler: Es besteht Transparenz bezüglich Lernzielen. Für die Schüler sind die Stückzahlen messbar, für uns andere Dinge.
Klischee 3: Bei Freunden oder Verwandten lerne ich gratis genauso gut Auto fahren.
Degonda: Wie oft hört man den Satz: «Ich würde die Fahrprüfung bestimmt nicht mehr bestehen.» Und die gleichen Leute sagen dann: «Ich bilde gerade meinen Sohn aus.» Wie soll das aufgehen?