Rosengarten-Nein – «Der Kanton hat keinen Plan B»
ZÜRICH. Klares Ergebnis beim Rosengarten-Tunnel. Das sind die Reaktionen.
Das Rosengarten-Projekt ist an der Urne deutlich gescheitert. Das Milliardenvorhaben konnte nur 37 Prozent der Stimmberechtigten überzeugen bei einer Stimmbeteiligung von 45 Prozent – und das obwohl Kantonsrat und Regierung die Vorlage unterstützt hatten. Das ist eine deutliche Abfuhr für das Projekt mit Strassentunnel und Tramverbindung. Selbst die Gegner der Vorlage sind überrascht: «Ein so klares Zeichen habe ich nicht erwartet», sagt etwa Nicola Siegrist, SP-Kantonsrat und Vizepräsident der Juso Schweiz. Beim Entscheid mitgespielt habe wohl das Klimabewusstsein der Bevölkerung. Bei einem neuen Projekt müsse der Fokus klar auf dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs liegen. Ein knappes Ja erhofft hatte sich Sandro Lienhart, Präsident der Zürcher Jungfreisinnigen. «Mit der Ablehnung der Vorlage geht eine Chance für den Kanton verloren.» Er sieht den Grund für das deutliche Resultat bei den Kosten. «Der Bevölkerung war das Projekt wohl zu teuer, obwohl es sauber finanziert gewesen wäre.»
Vom Resultat sehr enttäuscht ist Regierungspräsidentin und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP). Sie engagierte sich seit vielen Jahren für eine Lösung am Rosengarten. «Die Regierungen des Kantons und der Stadt haben den Zürchern die beste Variante präsentiert. Wir bedauern, dass diese keine Mehrheit gefunden hat», sagt sie auf Anfrage. Das klare Resultat kann sie sich nicht erklären. Es sei auf jeden Fall ein deutliches Nein für Tunnel und Tram. Wie es mit dem Rosengarten weitergeht, ist nicht klar. «Der Kanton hat keinen Plan B. Der Ball liegt nun wieder bei der Stadt.»