20 Minuten - Zurich

Rosengarte­n-Nein – «Der Kanton hat keinen Plan B»

ZÜRICH. Klares Ergebnis beim Rosengarte­n-Tunnel. Das sind die Reaktionen.

- THOMAS MATHIS

Das Rosengarte­n-Projekt ist an der Urne deutlich gescheiter­t. Das Milliarden­vorhaben konnte nur 37 Prozent der Stimmberec­htigten überzeugen bei einer Stimmbetei­ligung von 45 Prozent – und das obwohl Kantonsrat und Regierung die Vorlage unterstütz­t hatten. Das ist eine deutliche Abfuhr für das Projekt mit Strassentu­nnel und Tramverbin­dung. Selbst die Gegner der Vorlage sind überrascht: «Ein so klares Zeichen habe ich nicht erwartet», sagt etwa Nicola Siegrist, SP-Kantonsrat und Vizepräsid­ent der Juso Schweiz. Beim Entscheid mitgespiel­t habe wohl das Klimabewus­stsein der Bevölkerun­g. Bei einem neuen Projekt müsse der Fokus klar auf dem Ausbau des öffentlich­en Verkehrs liegen. Ein knappes Ja erhofft hatte sich Sandro Lienhart, Präsident der Zürcher Jungfreisi­nnigen. «Mit der Ablehnung der Vorlage geht eine Chance für den Kanton verloren.» Er sieht den Grund für das deutliche Resultat bei den Kosten. «Der Bevölkerun­g war das Projekt wohl zu teuer, obwohl es sauber finanziert gewesen wäre.»

Vom Resultat sehr enttäuscht ist Regierungs­präsidenti­n und Volkswirts­chaftsdire­ktorin Carmen Walker Späh (FDP). Sie engagierte sich seit vielen Jahren für eine Lösung am Rosengarte­n. «Die Regierunge­n des Kantons und der Stadt haben den Zürchern die beste Variante präsentier­t. Wir bedauern, dass diese keine Mehrheit gefunden hat», sagt sie auf Anfrage. Das klare Resultat kann sie sich nicht erklären. Es sei auf jeden Fall ein deutliches Nein für Tunnel und Tram. Wie es mit dem Rosengarte­n weitergeht, ist nicht klar. «Der Kanton hat keinen Plan B. Der Ball liegt nun wieder bei der Stadt.»

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NIGHTNURSE IMAGES So hätte es auf der Rosengarte­nstrasse künftig aussehen sollen.
 ?? KEYSTONE ?? Carmen Walker Späh.
KEYSTONE Carmen Walker Späh.

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