Wegen Coronavirus – Flaute in Schweizer Uhrenläden
LUZERN. Schweizer Uhrenhändlern fehlen die chinesischen Touristen. Es droht Kurzarbeit.
Schweizer Uhrenläden in Touristen-Hotspots spüren die Auswirkungen des Coronavirus. «Seit Februar sind die Umsätze mit Festlandchinesen, die mit Gruppen reisen, auf fast null zurückgegangen», sagt Robert Casagrande, Mitinhaber des gleichnamigen LuWann Souvenir- und Uhrengeschäfts, zu 20 Minuten. Die chinesische Regierung verbietet derzeit Gruppenreisen im Inund Ausland. Zudem strichen Fluggesellschaften wie die Swiss ihre Verbindungen von und nach China. Dadurch gebe es in Luzern deutlich weniger chinesische und asiatische Gruppen, sagt Jürg Stettler, Leiter des Instituts für Tourismuswirtschaft an der Hochschule Luzern, zu 20 Minuten. Er vermutet, dass auch die
Zahl der Individualreisenden zurückgegangen ist.
Schweiz Tourismus rechnet laut Sprecher André Aschwanden in den nächsten Wochen mit bis zu 50 Prozent weniger Gästen in der Schweiz aus China. Aus anderen asiatischen Ländern sei kein so starker Rückgang zu erwarten. Doch chinesische Touristen sind laut Casagrande die wichtigsten Uhrenkäufer. «Es gibt keinen Ersatz für die kaufkräftige chinesische Kundschaft», sagt er.
bei Schweizer Uhrenhändlern Normalität einkehrt, ist unklar. «Niemand weiss, wann es eine Entwarnung gibt», sagt ZKB-Analyst Patrik Schwendimann zu 20 Minuten. Immerhin: «Die Hauptreisezeit der Chinesen in der Schweiz ist zum Glück erst von Mai bis Oktober», sagt Schwendimann. Für Casagrande beginne die Saison traditionell Mitte März. Sollten die Touristen dann noch ausbleiben, könne es «happig» werzerner den, sagt Casagrande. Er hofft auf eine möglichst rasche Wiederaufnahme des Flugbetriebs. Sollte der Zustand länger andauern, müssten sie wohl Kurzarbeit einführen.