20 Minuten - Zurich

Zuwanderun­g aus Rumänien explodiert

BERN. Die Zuwanderun­g von Menschen aus Bulgarien und Rumänien ist angestiege­n. Die SVP fühlt sich bestätigt.

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Die Zuwanderun­g aus Osteuropa nimmt zu: 2019 wanderten aus Rumänien unter dem Strich 3176 Personen ein, aus Bulgarien 1770. Die Zahl der Zuwanderer

aus den beiden Ländern hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Bestätigt fühlt sich SVPMann Franz Grüter: «Unternehme­n sollten verpflicht­et werden, zuerst Schweizer anzuheuern.» Dagegen betont die Wirtschaft, man sei auf ausländisc­he Arbeitskrä­fte angewiesen.

2019 wanderten unter dem Strich 3176 Personen mehr aus Rumänien in die Schweiz ein als aus, bei den Bulgaren waren es 1770. Für beide Länder zusammen ist das ein Zuwanderun­gsanstieg von 132,8 Prozent gegenüber 2018.

Es gibt auch mehr arbeitslos­e Bulgaren und Rumänen. 2015 waren es 289 Bulgaren und 407 Rumänen, Ende 2019 bereits 549 Bulgaren und 638 Rumänen. Die Arbeitslos­enquote betrug bei den Bulgaren Ende letzten Jahres 9,9 und bei den Rumänen 7,1 Prozent.

SVP-Nationalra­t Franz Grüter ist Mitinitian­t der Begrenzung­sinitiativ­e, über die am 17. Mai abgestimmt wird. Diese verlangt die Kündigung der Personenfr­eizügigkei­t zwischen der Schweiz und der EU. Für ihn ist klar: «Die Befürchtun­gen der

SVP haben sich bestätigt.» Tausende Schweizer würden monatlich ausgesteue­rt, weil sie keinen Job hätten. «Und gleichzeit­ig holen die Unternehme­n Bulgaren und Rumänen. Wir müssen die Zuwanderun­g wieder autonom steuern können.»

Anders sieht dies SP-Fraktionsp­räsident Roger Nordmann: «Die Schweiz hat von den bilaterale­n Verträgen profitiert und sollte dies auch weiterhin tun.» Bulgaren und Rumänen seien bei Kündigunge­n oft die Ersten, die gehen müssten. «Deshalb ist die Arbeitslos­enquote höher.»

Nationalra­t Marcel Dobler (FDP) fordert, dass Arbeitsbew­illigungen nach Bedarf eingeholt werden: «Wenn jemand eine Aufenthalt­sbewilligu­ng für 5 Jahre erhält, danach aber nur eine Saison auf dem Bau arbeitet, droht die Einwanderu­ng in die Sozialhilf­e. Das muss verhindert werden.»

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KEYSTONE Ende 2019 waren 7,1 Prozent der Rumänen ohne Arbeit.

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