66 weitere Infizierte auf Kreuzfahrtschiff
YOKOHAMA. Auf der Diamond Princess macht sich wegen der CoronaQuarantäne Depression breit. Die Passagiere dürfen nur kurz an Deck.
Seit vergangenem Montag steht das Kreuzfahrtschiff im Hafen von Yokohama unter Quarantäne. Allein gestern wurden 66 neue Erkrankungsfälle an Bord gemeldet – mittlerweile gibt es 135 bestätigte Infektionen unter den Passagieren. Unter ihnen sind elf Amerikaner und 45 Japaner. Erkrankte werden von Bord gebracht, die übrigen Passagiere sind aufgefordert, in ihren Kabinen zu bleiben: Sie dürfen jeweils nur kurz an Deck, müssen dabei Masken tragen und sollen sich anderen nicht nähern. «Es macht sich langsam Depression breit», so der britische Passagier David Abel. «Viele leiden unter Kabinenfieber.» Besonders hart treffe es die Schiffsgäste mit günstigeren Innenkabinen, die nicht über Fenster verfügen. Auch Schweizer sind an Bord.
Mittlerweile durfte eine Expertengruppe der Weltgesundheitsorganisation WHO nach Wuhan reisen, um bei der Erforschung der Epidemie zu helfen. Diese forderte bisher über 900 Todesopfer. Zudem sollen 6000 zusätzliche Ärzte aus anderen Provinzen nach Wuhan gebracht worden sein.
Derweil wurden im südenglischen Brighton fünf weitere Ansteckungen registriert. Offenbar haben sich die Leute in einer Arztpraxis infiziert. Dort arbeitete eine Ärztin, die eine Bekannte des sogenannten Superverbreiters ist. Letzterer verbrachte im Chalet der Ärztin bei Megève (F) Skiferien. Der Geschäftsmann in den 50ern hatte sich in Singapur infiziert und danach mindestens elf Menschen angesteckt. Er selbst wird in einem britischen Spital behandelt.