So kam es zur Heuschreckenplage
ROM. Riesige Schwärme von Heuschrecken fressen sich zurzeit durch Afrika. Ihren Anfang nahm die Plage bereits 2018.
Den Menschen in Ostafrika droht eine Hungersnot. Schuld sind Heuschrecken, die laut UNO täglich 1,8 Mio. Tonnen Pflanzen vertilgen. Ihren Ursprung hatte die Plage im Süden der Arabischen Halbinsel, wo im Mai und Oktober 2018 schwere Regenfälle niedergingen. Danach herrschten über Monate ideale Verhältnisse für die Fortpflanzung der Tiere.
In trockenen Zeiten sind Wüstenheuschrecken scheue, einzelgängerische Tiere. Doch wenn sie sich massenhaft vermehren und die Nahrung knapp wird, bilden sie Schwärme. Dabei ändern sie ihre Farbe von Braun zu Gelb-Schwarz und legen an Muskelmasse zu. Da diese Schwarmbildung fernab jeglicher Zivilisation in der Wüste von Oman geschah, blieb sie lange unentdeckt. Erst Ende 2018 schlug die UNO Alarm. Als die Wüste im Januar 2019 wieder austrocknete, machten sich die inzwischen beachtlichen Schwärme auf die Suche nach neuen Futterquellen. Pro Tag können sie bis zu 150 Kilometer zurücklegen. Ein Teil gelangte in den Iran und Pakistan, ein anderer nach Ostafrika. Auch dort trafen die Insekten auf viel Nahrung
und feuchte Böden. Ideale Bedingungen für die weitere Vermehrung.
Haben die Schwärme eine kritische Grösse erreicht – ein Schwarm kann bis zu 10 Milliarden Tiere umfassen – sind sie nur noch durch massiven Pestizideinsatz zu bekämpfen. Dafür werden laut UNO 76 Millionen Dollar benötigt. Zusammengekommen sind bisher 18 Millionen.