Crnogorcevic mit Barça nach Stängeli in der Kritik
SALAMANCA. Barcelona gewinnt den spanischen Supercup der Frauen gleich mit 10:1. Das Resultat sorgt nun für böses Blut.
Ja, tatsächlich. Es war ein Final. Einer zwischen zwei Teams aus der höchsten Liga. Zwischen dem Leader und dem Sechstplatzierten. Und dennoch ist das Verdikt vernichtend: 10:1 gewinnt der FC Barcelona mit der in der 27. Minute eingewechselten Schweizer Nationalspielerin Ana-Maria Crnogorcevic gegen Real Sociedad San Sebastián. Für Barça ist es eine Gala, für Real Sociedad eine Blamage – und für den Verband mit seinem neu geschaffenen Supercup ein Debakel.
Denn eigentlich ging es für die Fussballerinnen in Spanien zuletzt nur in eine Richtung: aufwärts. Insbesondere die erste WM-Teilnahme des Landes sorgte für einen Boom. Doch dann kam dieser Final. «Barça hatte keine Gegnerinnen», schrieb die spanische Zeitung «La Vanguardia». Eine Feststellung, die Real-Sociedad-Trainer Gonzalo Arconada
teilt: «Praktisch alle Teams in unserer Liga können mit diesem Barcelona nicht mithalten. Es gab keine andere Möglichkeit, als dass wir gedemütigt werden.» Er sieht eine gefährliche Entwicklung: «Man muss reflektieren, ob es gut ist, dass viele Ausländerinnen auf dem Platz stehen.» Während Real Sociedad nur mit Spanierinnen auskam, spielten bei Barça total vier Ausländerinnen. Eine davon ist Crnogorcevic.
Nicht ganz so dramatisch sieht es Lluís Cortés. «Das Resultat widerspiegelt die Stärkeverhältnisse der beiden Teams bei weitem nicht», sagte Barças Trainer. Dass sein Team aufgrund ausländischer Hilfskräfte die Liga dominiert, glaubt er nicht. Vielmehr sagt Cortés: «Wir trainieren seit dieser Saison öfter und härter.»
Thomas Müller zeigte in der Diskussion um eine DFBRückkehr demonstrativ das Bayern-Wappen auf seinem Trikot in die TV-Kamera. «Diese Europameisterschaft interessiert mich aktuell überhaupt nicht», sagte der 30-Jährige. «Mich interessiert, dass wir hier dieses Jahr Titel holen. Wenn es geht, drei Stück.» Müller hat sich mit dem Ende seiner Nationalmannschafts-Laufbahn arrangiert. Zwar wird die Möglichkeit eines Müller-Comebacks öffentlich immer wieder neu diskutiert. Doch von so etwas hat sich Joachim Löw noch nie beeinflussen lassen.
Am Rande des 0:0 im Topspiel Bayern gegen Leipzig schloss der Bundestrainer die Rückkehr des 100-maligen Nationalspielers im Grunde aus. «Die Wahrscheinlichkeit ist relativ gering, wenn alle fit sind», so Löw. Er hatte beim Neuaufbau die Ex-Weltmeister Müller, Mats Hummels und Jérôme Boateng aussortiert. Das bekräftigte Löw-Nein «verwunderte» den in starker Form spielenden Müller keineswegs. «Der Bundestrainer hat bewusst eine Entscheidung getroffen», sagte Müller.