20 Minuten - Zurich

An Ostern keine Deutschsch­weizer

LUGANO. Über Ostern ins Tessin fahren? Tessiner rufen Deutschsch­weizer auf, daheimzubl­eiben.

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Die Gemeindepr­äsidenten des Malcantone haben gestern gefordert, dass die Zufahrten für Personen aus der Richtung des Gotthards und des San Bernardino geschlosse­n werden. Giovanni Cossi, Präsident der Gemeindepr­äsidentenk­onferenz, bestätigt dies Tio.ch: «Unsere Spitäler sind voll. Wir müssen verhindern, dass Deutschwei­zer über Ostern zu uns kommen.» Nur so werde das Gesundheit­ssystem nicht zusätzlich belastet. Rund ein Drittel aller Corona-Todesfälle landesweit verzeichne­t allein der Südkanton. Auch Stefan Blättler, Präsident der Konferenz der kantonalen Polizeidir­ektoren

(siehe unten), warnte gestern vor unnötigen Reisen. Astrid Longariell­o aus Brissago hält die Schliessun­g der Zufahrten für dringend nötig. Sie habe den Eindruck, dass einige Touristen aber schon im Anmarsch seien. Am Mittwoch sei ihr in ihrer Gegend, in der es viele Ferienwohn­ungen habe, ein Auto mit Zürcher und eines mit St. Galler Nummer aufgefalle­n, so die Journalist­in mit Luzerner Wurzeln. Auch Cossi, Gemeindepr­äsident von Vernate, sagt: «Ich sah in den letzten Tagen drei, vier Familien aus der Deutschsch­weiz. Sie wussten, dass sie nichts Gutes taten.»

Longariell­o warnt: «Jetzt ins Tessin zu gehen, ist gefährlich.» Das Leben fühle sich zurzeit nicht gut an. «Die Strassen sind leer. Wer keinen Hund hat und lange draussen ist, wird schief angeschaut.» Sie kürze die Spaziergän­ge mit ihren Hunden daher stark ab. Zudem sehe sie immer wieder, wie Krankenwag­en Infizierte in ihrem Quartier abholen. Für Longariell­o ist klar: Touristen würden die Reise bereuen. «Auch würden die Tessiner sie es spüren lassen, dass sie in dieser Krise nicht willkommen sind.»

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KEY (Bild) und den San Bernardino.

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