Diese Bernerin ist ein echtes Cowgirl
Seit rund zehn Jahren betreibt Lydia A.* (20) aus dem Kanton Bern ein ungewöhnliches Hobby: Sie trainiert und reitet eine Kuh namens Mika (5)
Lydia wollte eigentlich ein Pferd. Weil ihre Eltern das nicht erlaubten, fing die 20-Jährige an, auf dem elterlichen Bauernhof Kühe zu trainieren. Mit Kuh Mika reitet Lydia mittlerweile durch die Gegend. Aber: «Es ist immer noch eine Kuh. Die können auch mal ein wenig stur und bockig sein.» So sei sie auch schon aus dem Sattel geflogen.
«Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und hatte als Kind immer den Wunsch, ein Pferd zu besitzen», sagt die 20-Jährige. Ihre Eltern hätten ihr dies aber nicht erlaubt. «Über Youtube bin ich dann auf das Kuhreiten aufmerksam geworden. Ich war begeistert und begann, mit einem Kälbchen meiner Eltern zu trainieren», so die Bernerin.
Heute lebt A. nicht mehr auf dem Bauernhof ihrer Eltern und arbeitet als Bodenlegerin. Vom Hof ihres Bruders kaufte sie sich vor mehreren Jahren ein Simmentaler-Kälbchen, das sie Mika taufte. In der Zwischenzeit ist dieses zu einer schönen und kräftigen Kuh herangewachsen. Viele Trainings, diverse Ausritte und Spaziergänge sind nur einige der Abenteuer, die Mika bereits erlebte. Wenn Lydia A. auf Mika durch die Gegend reitet, erntet sie nicht selten verwunderte Blicke. «Zu 95 Prozent reagieren die Leute positiv und interessieren sich, wie das funktioniert.» Fürs Training setzt A. auf Pferdeliteratur: «Man geht genau gleich vor, wie wenn man ein junges Pferd trainiert», erklärt sie. Allerdings seien Kühe bisweilen auch mal bockig: «Es kam auch schon vor, dass ich aus dem Sattel flog.» Derzeit sucht sie für Mika einen neuen Stall in der Region Konolfingen.