Mutter muss 5.60 Fr. Eintritt für Baby zahlen
ZÜRICH. 5.60 Franken Eintritt für jedes Kind unter sechs – für eine Mutter unverständlich, für den Veranstalter gerechtfertigt.
König Tutanchamun, der von 1332 bis 1323 v. Chr. regierte, bestieg mit neun Jahren den Thron. Seine goldene Totenmaske gehört heute zu den wertvollsten und bekanntesten Schätzen aus der Pharaonenzeit. Rund 1000 Rekonstruktionen sind gerade in Zürich in der Halle 622 ausgestellt, auch eine Leser-Reporterin mit ihren drei kleinen Kindern wollte diese gestern besuchen. Doch die Vorfreude wurde rasch getrübt: Für ihr sieben Wochen altes Baby sowie für ihre anderen zwei Kinder musste sie Eintritt bezahlen – 5.60 Franken für jedes Kind unter sechs Jahren. «Tutanchamun würde sich im Grab umdrehen. Ein Säugling bekommt nun wirklich nicht viel mit, der BabyEintritt grenzt an Abzocke.» Bei anderen Kulturveranstaltungen könnbefinden, ten kleine Kinder meist gratis rein.
Darko Soolfrank, Gründer der Maag Music & Arts AG und Veranstalter der Ausstellung, begründet die Preispolitik mit der Pandemie: «Aufgrund des Virus muss jede Person registriert sein und braucht ein Ticket.» Ein Ausstellungsslot dürfe nicht überbucht werden. Dieser Aufwand verursache Kosten. «Damit wir jederzeit wissen, wie viele Personen sich vor Ort muss jede Person ein E-Ticket lösen. Das betrifft nun auch Kleinkinder», so Soolfrank weiter. «Die 4 Franken beinhalten den Eintritt beziehungsweise die Registrierung aufgrund des Virus.» Hinzu komme eine System- und Servicegebühr von 1.60 Franken.
Soolfrank empfiehlt Besuchern, die kein Verständnis für die Coronabedingte Eintrittsgebühr haben, ihre Kleinkinder in Obhut zu geben. Der Mutter hat die Ausstellung trotz
allem gefallen.