Sturmtief Brigitte wütet in der Schweiz
Erdrutsche, Überschwemmungen und Orkanböen: Das Sturmtief Brigitte bescherte mehreren Kantonen ein unangenehmes Wochenende. Im Tessin fielen von Freitagmorgen bis gestern Mittag über 400 Millimeter Regen. In der Glarner Gemeinde Diesbach wurde die Warnstufe Rot ausgerufen, es kam zu Hausevakuierungen. Mittendrin: Feuerwehrmann Reto Brändli, der wegen des Einsatzes fast die eigene Hochzeit verpasste.
Das Tief Brigitte hat Starkregen und Orkanböen verursacht. In den Kantonen Tessin, Wallis, Uri, Glarus und Graubünden kam es zu Hangrutschen und lokalen Überschwemmungen. Nachdem sich die Situation gestern teilweise beruhigte, sollen auch die nächsten Tage wieder Niederschläge bringen – die Gefahr von Erdrutschen bleibt laut SRF Meteo bestehen.
In Camedo TI im Centovalli wurden am Samstag in 24 Stunden 421 mm Regen pro Quadratmeter gemessen. Mehr Regen gab es dort laut SRF Meteo nur noch beim Rekord vom 26. August 1935 mit 455 mm. Der Pegel des Lago Maggiore stieg stark an und trat mancherorts über die Ufer, Teile Locarnos standen gestern unter Wasser.
Stark betroffen vom Unwetter war auch der Kanton Uri. Die A2 musste am Samstag zwischen Beckenried NW und Erstfeld UR gesperrt werden. Auch der Gotthardpass und mehrere andere Pässe sind gesperrt. In der Gemeinde Glarus Süd wurde die am Samstag wegen Hochwassergefahr gesperrte Kantonsstrasse gestern wieder geöffnet (siehe unten).