Neuer Corona-Anstieg bedroht die Grossanlässe
BERN. Nach einem Taucher Ende September steigen die Corona-Fallzahlen an. Für eine Epidemiologin könnte auch das kältere Wetter eine Rolle spielen.
Gestern meldete das Bundesamt für Gesundheit (BAG) für die letzten 72 Stunden 1548 neue Fälle. Die Positivitätsrate ist mit 6 Prozent so hoch wie lange nicht mehr.
Wo die Ansteckungen stattgefunden haben, weiss das BAG nicht. Der Kanton Zürich erklärt, es habe bei den Neuinfizierten verschiedene Cluster gegeben: einen Geschäftsapéro, ein Asylzentrum sowie eine SalsaVeranstaltung. Solche Fallzahlen könne das ContactTracing aber bewältigen.
Auf Anfrage erklärt die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK): «Wir müssen weiterhin in erster Linie darauf achten, Hygiene und Abstandsregeln einzuhalten.»
Die Konferenz hat Empfeh
«Die deutlich gesunkenen Temperaturen könnten zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führen.»
Emma Hodcroft
Epidemiologin
lungen an Kantone, die die Risikoschwelle überschritten haben, definiert. Risikogebiet wären demnach bereits acht Kantone. Diesen empfiehlt die GDK: Maskenpflicht in Läden und öffentlichen Innenräumen, Auflagen für Grossveranstaltungen, Personenobergrenzen bei Privatveranstaltungen und in Ausgehlokalen, notfalls Schliessung von Nachtclubs und Discos.
Die Epidemiologin Emma Hodcroft sagt zu 20 Minuten: «Auch die deutlich gesunkenen Temperaturen könnten zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führen.»
Dass seit dem 1. Oktober wieder Grossveranstaltungen stattfinden, stösst bei der GDK auf Skepsis. Sie schreibt generell zu Grossveranstaltungen: «Sie stellen eine grosse Herausforderung dar. Es ist möglich, dass die Kantone eine bereits erteilte Bewilligung unter bestimmten Umständen widerrufen oder einschränken.»