Trumps Medikamentencocktail birgt Risiken
Beschleunigen sollen Donald Trumps Genesung die Medikamente, die seine Ärzte ihm verschreiben. Laut dem Weissen Haus bekommt Trump etwa Zink, Vitamin D, das Schlafhormon Melatonin und Aspirin. Kern der Be handlung ist aber ein
Mix aus drei Arzneimitteln. Trump soll fünf Tage lang den Virenhemmer Remdesivir einnehmen, der ursprünglich gegen Ebola entwickelt wurde. In der Schweiz ist dieser noch nicht offiziell zugelassen, die Spitäler dürfen es aber bereits anwenden. Neben dem EbolaMedikament bekommt Trump auch Dexamethason, das eine übertriebene Immunreaktion verhindern soll. Dieses wird zur Behandlung von Allergien sowie Atemwegserkrankungen angewendet.
Philip Tarr, CoChefarzt der Medizinischen Universitätsklinik am Kantonsspital Baselland, sagt, die Verabreichung von Dexamethason sei zu einem so frühen Zeitpunkt heikel. Das Medikament würde Tarr erst verabreichen, wenn der Gesundheitszustand des Patienten kritisch sei. Dexamethason schwäche das Immunsystem, was in der ersten Woche nach Symptombeginn zum Nachteil werden könne. Auch die WHORichtlinien empfehlen die Therapie nur im Fall eines schweren Verlaufes. Das Mittel wurde bisher kaum verschrieben und ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Dazu kommt eine RegeneronTherapie. Hierbei handelt es sich um einen Antikörpercocktail, entwickelt von der BiotechFirma Regeneron.
Laut Tarr sind diese experimentellen Therapien sehr interessant, sie müssten aber zuerst noch in einer seriösen Studie getestet werden. «Der Zugang zu einigen Medikamenten ist sehr exklusiv, aber auch noch sehr experimentell. Alle verfügbaren Medikamente gleichzeitig zu geben, birgt Risiken», so der Experte für Infektiologie.