Paris macht wegen Corona Bars und Cafés dicht
PARIS. Angesichts von über 3500 Covid-19-Ansteckungen pro Tag tritt Paris auf die Bremse: Die Stadt schliesst alle Cafés und Bars.
«Die Epidemie schreitet zu schnell voran», warnte der Pariser Polizeipräfekt Didier Lallement gestern. In der Hauptstadt steckten sich in den vergangenen sieben Tagen mehr 260 Menschen pro 100000 Einwohner mit dem Virus an. Unter Jüngeren liege diese Zahl sogar bei rund 500. Mehr als ein Drittel der Intensivbetten sind demnach mit Covid19Patienten belegt. Man müsse verhindern, dass das Gesundheitssystem überlastet werde. In der Stadt und den Vorstädten gilt nun die «maximale Alarmstufe». Diese galt bisher nur in Marseille und dem Überseegebiet Guadeloupe. Danach kann noch der Gesundheitsnotstand ausgerufen werden.
Ab heute bleiben deshalb alle Bars und Cafés geschlossen. Künftig bleiben in Paris und den inneren Vorstädten auch Turnhallen und Schwimmbäder zu – lediglich Minderjährige dürfen dort im Rahmen ihres Vereins noch Sport machen. Für Einkaufszentren gilt eine Beschränkung von vier Quadratmetern pro Kunde. In Altersheimen sind nur noch Besuche von maximal zwei Personen gestattet – nach vorheriger Vereinbarung. Studentenpartys und Feste sind in öffentlichen Räumen verboten. Überraschenderweise dürfen Restaurants geöffnet bleiben, müssen aber strengere Auflagen erfüllen.
Frankreich ist von der Pandemie hart getroffen. Mehr als 32 000 Menschen starben bisher. Am Wochenende zählte das Land knapp 17000 Neuinfektionen innert 24 Stunden.