Selfmade-Tattoos sind riskant für Gesundheit
ZÜRICH. Online billig gekauft und dann selbst gestochen: Experten raten eindringlich von der Stickand-Poke-Methode ab.
«In Paris habe ich jemanden kennen gelernt, der sich selbst Tattoos sticht. Sie meinte, sie könne mir auch eins stechen», so Salome Jean-Petit Matile. Es schmerzte sehr und dauerte etwa drei Stunden. «Wir mussten sechsmal nachstechen», so Salome weiter. Das Material und die Anleitung für das eigene Tattoo können im Internet mit wenigen Klicks bestellt werden. Die Kosten sind tief. Was dort aber nicht steht, ist, wie gefährlich diese Stick-andPoke-Methode ist. «Wenn man sich die Farben aus China und von unbekannten Herstellern anliefern lässt, gibt es keine Garantie. Sie enthalten Blei, das der Tinte beigemischt ist, oder Kobalt», erklärt der Dermatologe Vadym Volpov. Diese Stoffe könnten eine Schwermetallvergiftung hervorrufen, die Nierengefässe und die Niere beschädigen. Bei einer akuten
Schwermetallvergiftung wird es schnell lebensbedrohlich. Erste Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Bauch- und Gliederschmerzen.
Auch auf der Haut kann es zu Komplikationen kommen.
Die Tattoos vernarben oft, weil sie zu tief gestochen wurden. Ist der Schaden angerichtet, können nur noch professionelle Tätowierer helfen. «Es kommt häufiger vor. Wir hören die unterschiedlichsten Geschichten,
dass man betrunken war und es lustig hatte. Oder der Kollege an einem geübt hat», so Nina Zünd, ShopManagerin von Born 1891. Oft sei es zum Glück nur ein kleines Motiv.