Das sind die Noten für die Vize-Kandidaten
SALT LAKE CITY. In der Nacht auf gestern fand die TV-Debatte der Vize-Kandidaten statt. USA-Experte Thomas Jäger verteilt Noten.
Wegducken: Sowohl Mike Pence als auch Kamala Harris haben keine Antwort gegeben, als es um die Gesundheit ihrer
Chefs ging, US-Präsident Donald Trump und seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden. Auch wichen beide Kandidierenden bestimmten Fragen aus. Jäger: «Harris verweigerte eine konkrete Antwort, als es um das Vorhaben der Demokraten ging, die Plätze am Obersten Gerichtshof auszubauen, Pence hingegen kniff bei der Frage, ob es einen geordneten Machtwechsel geben werde.»
Auftreten: «Harris schoss fast mehr gegen den Mann, als es Pence tat. Sie hielt bei Themen wie Rassismus, White Supremacy oder der Virus-Krise den Daumen drauf und drängte Pence in eine Ecke.» Pence wiederum habe «die vergifteten Themen» weggelassen, so etwa die Angriffe auf das Geschäftsgebaren von Hunter Biden, dem Sohn des demokratischen Vizekandidaten. «Pence machte statt Biden klein Trump gross. Die persönlichen Angriffe überlässt er dem Chef.»
Wirkung: Letztlich sei die Strategie beider Seiten für die Debatte aufgegangen, so Jäger. «Es war eine höfliche, vorsichtige Debatte. Sie griff zwar eine Reihe kontroverser Themen wie Abtreibung, Rassismus und Fracking auf – doch jede Seite sagte dabei nur, was ihre Anhänger hören wollten. Ob Harris und Pence so neue Wähler überzeugen konnten, ist fraglich.»
Note 4 für beide:
«Beide verdienen meiner Meinung nach nur eine mittelmässige Note für diese Debatte. Man merkte, dass das Hauptziel beider Seiten war: Nur nichts falsch machen!»